Massiv fordert alle deutschen Rapper zum Boykott von Jan Böhmermann auf

Israel-Palästina-Konflikt

Die Situation in Israel und Palästina macht spaltet die Welt. Diskussionen um die Raketenangriffe aus Israel und die Luftangriffe auf den Gaza-Streifen sind oftmals emotional aufgeladen und selten auf sachlicher Ebene geführt. Klar ist, dass es in einem Krieg immer zwei Seiten gibt und Gewalt von jeder Seite aus geächtet werden muss.

Ebenso klar ist auch, dass die Gemengelage deutlich komplizierter ist, als die Schuld auf eine Partei zu schieben. Schuldzuweisungen sind ohnehin völlig fehl am Platz wenn parallel dazu reale Menschen ums Überleben kämpfen. Am Ende zählt vor allem, auf der Seite der Menschlichkeit zu bleiben.

Massiv vs. Jan Böhmermann

Leider führen die Ereignisse auch dazu, dass wir uns untereinander spalten. Wer Partei ergreift, wird schnell abgestempelt oder von der „Gegenseite“ gecancelt. Traurigerweise gibt es nun auch einen solchen Fall in der Deutschrap-Szene. Jan Böhmermann gilt als Freund und Förderer der Szene und bekannte sich bereits mehrfach als großer Rap-Fan. Nicht zuletzt hat er viele Interpreten in seiner Sendung auftreten lassen.

Weil er sich aber mit dem Hashtag „#StandWithIsrael“ klar auf die Seite von Israel positioniert hat, ruft Massiv nun zum Boykott auf. Wer in Zukunft mit Böhmermann zusammenarbeitet, so der Berliner Rapper, solle ihm entfolgen. Ihn stört vor allem, dass der Moderator als gebildeter Mann eigentlich eine ausgewogene Meinung haben sollte.

Internationale Statements

Dass man sich nicht einfach nur auf eine Seite stellen kann, zeigen die folgenden Statements. Sowohl der UN-Generalsekretär Guterres, als auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International haben beide Seiten in die Pflicht genommen, für Frieden zu sorgen. Letztere fordert die internationale Gemeinschaft sogar zu Druck auf Israel aus.

Der UN-Menschenrechtsrat beschloss in einer Resolution vom 23. April 2021, dass Israel als Hauptverantwortlicher für die Unruhen im Gebiet stehen. Dieser Resolution hat auch die Bundesregierung zugestimmt. Instanzen und Organisationen wie diese gelten als neutrale Beobachter von Konflikten auf der ganzen Welt. Von ihnen kann man sich am ehesten erhoffen, keine Agenda gegen eine der Seiten zu haben. Das sollte man in seiner persönlichen Einschätzung im besten Fall nicht außer Acht lassen.

UN-Generalsekretär Guterres:

„He is deeply saddened to learn of increasingly large numbers of casualties, including children, from Israeli airstrikes in Gaza, and of Israeli fatalities from rockets launched from Gaza. The Secretary-General’s thoughts are with the families of the victims.“ He called on Israeli security forces to „exercise maximum restraint and calibrate their use of force„, adding that „indiscriminate launching of rockets and mortars towards Israeli population centres is unacceptable.“ 

Amnesty International:

„The international community must press Israel to address root causes of the latest flare up in violence which including longstanding impunity with war crimes and other violations including forcible eviction and dispossession of Palestinians such as those in Sheikh Jarrah.“

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