„An meiner Freundschaft zu Samra ändert sich nichts, egal was im Fall rauskommt“
Jalil
So gut wie jeder scheint eine Meinung zu Samra und Nika Irani zu haben, auch als Unbeteiligter. Jetzt äußert sich jedoch jemand, der als privater Freund von Samra deutlich näher am Geschehen ist. Wie einige wissen dürften, sind Jalil und Samra in derselben Gegend aufgewachsen und kennen sich seit Jugendtagen.
Dementsprechend weiß Jalil auch, was Samra für ein Mensch ist und kann ihn einschätzen. Trotzdem hat sich der Rapper bisher zurückgehalten und bildet sich auch jetzt kein Urteil. Stattdessen weist Jalil darauf hin, dass er in dem Fall nicht neutral sein kann und das Urteil dem Rechtssystem überlässt. Aber was auch immer am Ende kommt – er wird Samra weiterhin als Freund zur Seite stehen.
Jalil über Samra und Nika Irani
„Ich wollte mich nicht zu dem Thema äußern. Denn gerade wenn man jemanden Nahe steht, sollte man sich aus einem Thema raus halten, weil man viel zu emotional involviert ist und gar nicht neutral reagieren kann. Trotzdem ist man jederzeit natürlich für die Person weiterhin da und stützt und hilft, wenn danach gefragt wird. Aber gerade bei so einem sehr sehr ernsten Thema, völlig egal wo die Wahrheit liegt, kannst du als nahestehende Person nicht neutral sein.
Ein Richter z.B., das was viele gerade unter anderem sein wollen, darf dem Angeklagten nicht nahe stehen und einen Fall aus dem Grund auch nicht im Rechtssystem bewerten. Wichtig ist für mich, dass er weiß, ich bin erreichbar für ihn. Meine Persönliche Meinung ist außen vor, weil mein Urteil voreingenommen ist. Auch wenn ich mir die Situation so vielleicht nicht vorstellen kann, tut meine Meinung nichts zur Sache. Weil selbst wenn dieser Fall gelogen ist, gibt es genügend Opfer da draußen bei denen es stimmt. Und die brauchen den Support.
Unser ganzes Rap Game braucht was das angeht mehr Verantwortung. Und ehrlich gesagt auch einen wichtigen Richtungswechsel. Ich finde die Debatte, die dadurch ausgelöst wurde, einerseits richtig und wichtig. Jedoch kann ich sie in diesem Fall nicht neutral bewerten, da Samra jemand ist, den ich lange kenne. Der meine Familie kennt und ich auch seine.
Ich weiß, dass ich selber einige meiner Texte, auch wenn ich glaube ich, relativ conscious mit solchen Themen umgegangen bin, sicherlich auch trotzdem überdenken muss. Letztlich bin ich der Meinung und hoffe, dass ich selber auch da noch rein wachse. Dass Kunst nie zum Leid einer schwächeren Gruppierung beitragen sollte, dass mein zukünftiges Verhalten verantwortungsbewusster ist und ich als Mann ein Vorbild sein kann.
Rap hat dazu gedient sich gegen die Obrigkeit, gegen den Staat, gegen die Privilegierten, gegen das System und gegen die mächtigen aufzulehnen. Und nicht Schwächere weiter zu marginalisieren. Punkt. Und an Samra, du bist ein Bruder. Egal was in diesem Fall als Wahrheit herauskommt, an meiner Freundschaft zu dir wird sich nichts ändern.“
Hier seht ihr den Post