Finch stocksauer – AfD benutzt sein Video für Propaganda

Rap und Rechtsextremismus kann, darf und wird niemals zusammenpassen. Dass so gut wie jeder Rapper dieser Ansicht ist, war auch gestern während der Bundestagswahl zu spüren. Etliche Künstler sprachen sich dafür aus, zu den Wahlen zu gehen um eine Stimme mehr gegen Rechts zu haben. Das Motto: Jede Stimme, die nicht der AfD zufällt, ist eine gute Stimme.

AfD

Und trotzdem biedert sich der rechte Rand immer wieder an Jugendkulturen wie Hiphop an. Nazi-Rap hat sich zwar noch nie wirklich eine relevante Reichweite verschaffen können. Dennoch ist es Paradox genug, dass es so etwas überhaupt gibt.

Was dahinter steckt wenn rechte Parteien sich an Rap bedienen, fasste Alligatoah auf seinem Song „Musik ist keine Lösung“ treffend zusammen: „Zweifelhafte Leute aus der falschen Ecke werden für die nächste Single klatschen/ Zum Beispiel Anzug-getarnte, rechtsextremgesinnte Spasten/ Die dein Video posten, weil sie kalkulierte Jagd auf jugendliche Wählerstimmen machen“

Finch

Genau dieses von Alligatoah beschriebene Szenario ist nun tatsächlich eingetreten. Die „AfD Hochsauerlandkreis“ hat ein Video von Finch Asozial gepostet, um damit Reaktionen auf Facebook zu sammeln. Der Clip entstand in diesem Sommer direkt im Anschluss an das EM-Finale zwischen Italien und England.

Darin echauffierte sich Finch über das Verhalten englischer Fans, die bei Nationalhymnen anderer Länder gepfiffen haben. Und sobald das Wort „Nationalhymne“ fällt, scheint sich die AfD dazu berufen zu fühlen, mitreden zu müssen. Das entspricht natürlich nicht dem Weltbild von Finch, der sich klar von der AfD distanziert und fordert, dass sein Video entfernt wird:

„Bitte entfernen Sie mein Video von ihrer Facebook-Page. Ich möchte weder mit ihrer Partei, noch ihren politischen Ansichten in Verbindung gebracht werden. Ich und meine Crew stehen für eine weltoffene Gesellschaft und nicht für Hetzerei und Angstmache. Und bevor mich jetzt irgendwelche Leute anschreiben von wegen ‚demokratische‘ Parteo. Bla bla bla… interessiert mich einen Scheißdreck! Thema zu.“

Hier seht ihr es