Nura ist wegen homophoben Aussagen stinksauer auf Haiyti
Die Grenzen im Rap-Genre sind ein sich ständig entwickelndes Thema. Was vor Jahren noch normal war, ist heutzutage häufig nicht mehr akzeptabel. Bis vor wenigen Jahren war es bspw. völlig üblich, dass Vokabeln gefallen sind, mit denen Minderheiten diffamiert wurden. Diesen Vorwurf muss sich die Rapszene gefallen lassen und sich ihm auch stellen. Allerdings hat sich an vielen Stellen bereits einiges getan. Rassistische Äußerungen in Raptexten gehören praktisch der Vergangenheit an. Wer Völker, Hautfarben oder Religionen herabsetzt, wird keine Akzeptanz in der Szene kriegen.
Auch homophobe Aussagen haben sich deutlich reduziert. Verschwunden sind sie zwar noch nicht, aber wer sich an den Gangsterrap der letzten 20 Jahre erinnert, wird einen deutlichen Rückgang bemerkt haben. Vor allem absolut plumpe Worte wie „Schw*chtel“, mit denen vor ein paar Jahren noch um sich geschmissen wurde, sind kaum noch zu hören. Und wenn sie fallen, werden sie von Hörern als eher befremdlich kritisiert.
Haiyti
Allerdings scheint diese Entwicklung noch nicht bei allen angekommen zu sein. In einem Podcast verteidigt Rapperin Haiyti ihren Gebrauch des Worts „schwul“ in einem negativen Kontext. Und zwar mit einem Argument, das ziemlich aus der Zeit gefallen ist. In dem Gespräch mit Tim Mälzer meint sie, dass sie zwar „schwul“ sagt, es aber eigentlich anders meint. Als ihr Gesprächspartner sie fragt, warum sie es dann nicht anders sagt, gibt Haiyti zu, außer Provokation keine Gründe zu haben:
„Ich sag ja auch im Text ‚Ich find euer Geld schwul bis es meins ist‘. Da mein ich auch nicht die Schwulen. Da mein ich, ich finds Scheiße. (…) Weil es provozierend ist und darum geht’s ja. Ich weiß nicht warum ich es sage, ich find es provokanter. Weil sich alle drüber aufregen ‚Scheiße, sie sagt schwul‘. (…) Und ich kann’s ja auch nicht wissen, dass manche Schwule so sensibel sind. Weil jemand intelligentes weiß, dass ich die nicht anspreche, sondern dass es Kunst ist.“
Nura
Das bringt jetzt Nura, die sich regelmäßig für Rechte von Minderheiten einsetzt, auf die Palme. Sie hat Haiyti in der Vergangenheit häufig supportet. Umso enttäuschter scheint sie von den Aussagen der Hamburgerin. In ihrer Story erklärt sie, keine Songs mehr von Haiyti zu teilen und sie aus ihren Playlists auszuschließen. Ab sofort hält sie „Abstand“ von ihrer Rapkollegin:
„Ja ich weiß, ich hab ihre Lieder in meiner Story gehabt. Ich hab auch ihre Lieder in meinen Playlisten und sonst was. Aber ich kann nicht in die Zukunft gucken und ich weiß nicht, was Künstler machen. Und ich kann natürlich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen für das was sie sagen. Deswegen, ich halt auf jeden Fall heftig Abstand und Ciao.“
Hier hört ihr den Ausschnitt
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