„Leben und Tod des Patrick Losensky“ – Bushido hat einen 9-minütigen Fler-Disstrack aufgenommen
(© Marco Verch / CC 2.0)
Bushido vs. Fler
Am Disstrack „Noname“ von Fler scheiden sich die Geister. Inhaltlich ist es vielleicht einer der kompromisslosesten Disstracks im Deutschrap. Gleichzeitig rappt Fler darin – nach Ansicht der Kritiker – auch über Themen, die schlichtweg unmoralisch sind. So droppt er mehrere Zeilen über die Kinder von Bushido, sowie dessen Ehefrau. Selbst Bushido, der jahrelang ziemlich skrupellos gedisst hat, ging juristisch gegen den Song vor und ließ mehrere Stellen darauf zensieren.
„Leben und Tod des Patrick Losensky“
Doch bevor es zur gerichtlichen Antwort kam, hatte Bushido eigentlich geplant, auch musikalisch zu reagieren. Wie Animus in seinem Podcast verrät, hatte Bushido erklärt, Fler dissen zu wollen. Der Song sollte den Titel „Leben und Tod des Patrick Losensky“ tragen und damit Nachfolger des legendären LUTDKG-Disstracks zu werden.
Zusammen mit Animus und Gorex flog er nach Bangkok und arbeitete dort mehrere Tage an dem Diss. Am Ende stand laut Animus ein „9-minütiger Fler-Diss des Grauens„. Trotzdem ist der Disstrack letztendlich nie erschienen. Und zwar, weil er nicht gut genug geworden ist, wie der ehemalige EGJ-Künstler zugibt.
Er führt das Beispiel „Fanpost 2“ von Kollegah an. Wenn ein Disstrack nicht die richtigen Angriffsflächen aufgreift, verpufft sein Effekt. Aus diesem Grund liegt der Track seitdem auf der Festplatte und wird in seiner jetzigen Form nicht erscheinen. Sollte Bushido ihn doch noch releasen, müsste er Animus zufolge noch einmal mit einem anderen Songwriter ran und einige Stellen überarbeiten. Da er selbst keinen Kontakt mehr zu Bushido hat, arbeitet auch er nicht mehr an dem Song weiter.
Animus über „Leben und Tod des Patrick Losensky“
„Nach ‚Renegade‘, der Song [Noname] kommt raus. Bushido sagt: Ich will einen Disstrack gegen Fler machen. ‚Leben und Tod des Patrick Losensky‘. Dafür sind Bushido, Gorex und ich extra nochmal nach Bangkok geflogen. Das weiß niemand. 7-8 Tage diesmal nur. (…) Wir sitzen da, Gorex macht einen coolen uns so weiter. Es ist ein 9-minütiger Fler-Diss des Grauens. Der Song, wir wollten den nicht in CCN4 reinbringen. Sondern quasi nach CCN4, Bushidos neues Album mit dem Song ankündigen. Aber bei mehrfachem Hören, haben wir entschieden, dass man den noch eine Ecke härter hier und da hätte machen können. Weil 9 Minuten ist viel.
Und das Schwierige ist bei einem Disstrack – wenn du ihn gegen jemanden machst, der nichts zu verlieren hat und nichts hat, was ihm was Wert ist – ist es sehr schwer. (…) Wir waren dort paar Tage, haben das gemacht. Und irgendwann sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir damit warten müssen. Dass wir den nochmal besser machen können. (…) Wenn Bushido so einen Song machen würde, müsste der schon extrem krass sein.“
Hier hört ihr die Folge