„Ein Benz für Papa“ – Politiker zitiert Moe Phoenix im Bundestag
Rap & Politik
Die Rap-Welt und Politik hat im ersten Moment nicht viel miteinander zutun. Gerade in früheren Zeiten waren Rapper eher dafür bekannt, die Politik und das vorherrschende System zu kritisieren und dagegenzuhalten. Zuletzt wagte man jedoch Annäherungsversuche von beiden Seiten.
Vor allem während dem ersten großen Ausbruch des Corona-Virus setzten einige Politiker auf die große Reichweite und Vorbildfunktion von bekannten Rappern, um die jüngere Generation besser zu erreichen. So veröffentlichte bspw. Shindy ein Video an der Seite des Bürgermeisters seiner Heimatstadt Bietigheim, in welchem er seine Fans dazu ermutigt, sich an die damals geltenden Maßnahmen zu halten, um das Virus einzudämmen.
Auch die Stadt Düsseldorf ergriff einen eher ungewöhnlichen Schritt, um auf die Maßnahmen hinzuweisen. Der Bürgermeister von Düsseldorf holte sich nämlich Farid Bang zur Hilfe, um die Jugend zu erreichen. Daher veröffentlichte man ein Video des Platin-Rappers, in dem er an die Menschen appelliert, sich an die Corona-Regeln zu halten. Das Video wurde unter anderem auf der Instagram-Seite der Stadt Düsseldorf veröffentlicht.
Das Video bekam damals ein heftiges Echo der Öffentlichkeit zu spüren. Auch Politik-intern beschwere man sich, gerade Farid Bang als Botschafter zu wählen. Dieser wäre in der Vergangenheit negativ aufgefallen und sei daher nicht als Überbringer politischer Botschaften geeignet. Wenige Wochen später wurde deshalb das Video wieder gelöscht.
Moe Phoenix
Jetzt gibt es die nächste Schnittstelle zwischen Rap und Politik. Während einer Debatte im Bundestag greift der SPD-Abgeordnete Mehmet Ali auf eine Zeile von Moe Phoenix aus dessen Song „Baba“ zurück, um für Integrationspolitik zu werben. Im Bundestag sagt er:
„Es gibt den Künstler Moe Phoenix, er hat das Lied ‚Baba‘. Darin, ich zitiere: ‚Ich hole das Cash für Mama und kaufe einen Benz für Baba‘. Jetzt könnte man sagen, das ist Ghetto-Musik. Aber wissen sie was? Das ist Migrationspolitik dieser Satz, so wichtig. Damit beschreibt er nichts anderes wie als die Generation, meine Generation, das geschafft hat, was wir uns schon lange gewünscht haben. Dass unsere Eltern hier in Deutschland angekommen sind, dass wir uns um unsere Eltern kümmern möchten.“
Hier seht ihr es