Rammstein-Sänger Till Lindemann deutet mögliches Karriereende an

(Credits: Sven Mandel / CC BY-SA 4.0)

Rammstein

Die deutsche Rockband Rammstein hatte schon immer einen kontroversen Ruf. Einerseits gibt es starke Argumente dafür, sie als wahrscheinlich einflussreichste Band der deutschen Geschichte zu bezeichnen. Erst kürzlich erklärte Rapper Travis Scott, dass Rammstein die „einzige Inspiration“ in seiner Karriere gewesen sei.

Gleichzeitig wurden erstmals im Mai 2023 schwere Vorwürfe gegen Rammstein und deren Lead-Sänger Till Lindemann erhoben. Im August 2023 wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin jedoch eingestellt, da sich „keine einzige mutmaßlich betroffene Frau“ bei der Staatsanwaltschaft gemeldet habe, um gegen Lindemann aufzusagen. Demnach gibt es keinen hinreichenden Tatverdacht.

Till Lindemann

Trotz der Einstellung des Verfahrens scheinen die Ereignisse der letzten 16 Monate dem Sänger schwer zugesetzt zu haben. Via Instagram veröffentlichte Till Lindemann kürzlich eine Art offenen Brief, der als Gedicht verfasst worden ist. Darin spricht der 61-Jährige darüber, sich einsam zu fühlen und nach „neuen Ufern“ Ausschau zu halten.

Der Satz „Das Urteil stand schon fest am Tag“ ist ein relativ eindeutiger Verweis auf die Vorwürfe gegen seine Person. Insgesamt befinden sich mehrere Andeutungen in dem Text, die vermuten lassen, dass Till Lindemann hiermit einen Abschied von seiner Musikkarriere vorbereiten könnte. Was sagt ihr zum Text und wie interpretiert ihr die Zeilen des Rammstein-Sängers?

Gedicht von Till Lindemann

„Jegliches hat seine Zeit
Hier steh ich nun, bin sehr bereit
nichts kann mich vom Gehen halten
die Vergangenheit wirft Falten
besser später als zu spät
wenn es leider nicht mehr geht
man sollte Hut und Mantel greifen
in die weite Welt ausschweifen
neue Aussicht, weg vom Alten
nach neuen Ufern Ausschau halten

beschmiert mit Schuld verblasst in Sühne
brauch neue Farben neue Bühnen
um Verständnis bitt ich nicht
brauch auch kein anderes Gericht
das Urteil stand schon fest am Tag
bevor man mich zur Nacht befragt
einzig Licht da in der Not
Fackeln wie in „ROSENROT“*
Wort und Stimmung unterkühlt
noch nie so einsam mich gefühlt

liegt das Leben erst in Scherben
weiter weiter ins Verderben
Der Wald verbrannt
Nichts mehr zu roden
doch Asche ist der beste Boden
hoffnungsvoll aus ihr zu steigen
voller Dank mich hier verneigen
so fällt es gar nicht leicht zu gehen
die Zeit mit Euch war wirklich schön.
In Liebe und Respekt
Till“

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