Rammstein – Russisches Gericht fordert 70 Millionen Rubel von Till Lindemann
(Credits: Sven Mandel / CC BY-SA 4.0)
Till Lindemann
In letzter Zeit sorgte Rammstein-Frontmann Till Lindemann für einige Negativschlagzeilen in Deutschland. Auch wenn das Verfahren gegen ihn vor etwas mehr als einem Jahr eingestellt wurde, hat der Ruf des 61-Jährigen und sein Umgang mit den Vorwürfen sehr eindeutig gelitten. Die Meinungen zur deutschen Musiklegende sind noch mehr gespalten als ohnehin schon.
70 Millionen Rubel-Strafe
Aber nicht nur in Deutschland, auch in Russland scheint man ziemlich verärgert über Till Lindemann zu sein. Dort entschied jetzt nämlich ein in Moskau operierendes Schiedsgericht, dass der Sänger eine Summe von knapp über 70 Millionen Rubel nach Russland überweisen muss. Nach aktuellem Wechselkurs entspricht das etwa 665.000 Euro.
Grund für die Strafe ist ein geplatztes Konzert von Lindemann in der russischen Stadt Twer. Im August 2021 sollte Lindemann im Rahmen eines Festivals eine 70-minütige Show spielen. Angeblich erhielt er im Vorfeld bereits seine Gage von 635.000 Euro für den Auftritt, soll diesen dann aber nicht gespielt haben.
Das ICAC, was quasi die russische Version des Internationalen Schiedsgerichts ICC ist, verdonnerte den Sänger nun dazu, seine Gage zurückzugeben. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS. In den Gerichtsdokumenten heißt es, dass er sich „unberechtigt bereichert“ habe. Obendrein müsse er Zinsen und Gerichtskosten in Höhe von weiteren 30.000 Euro zahlen.
Polizei im Hotelzimmer
Die Umstände des geplatzten Auftritts werfen dabei allerdings Fragen auf. So soll Lindemann vor seinem Konzert von russischen Polizeibeamten auf seinem Hotelzimmer aufgesucht worden sein. Diese warten ihn davor den Auftritt zu spielen, da er damit möglicherweise gegen damals geltende Covid-Regeln verstoßen würde.
Die Polizeibeamten sollen Lindemann darauf aufmerksam gemacht haben, dass ein Verstoß gegen die Corona-Maßnahmen zu strafrechtlichen Konsequenzen führen könnte. Ob Till Lindemann den Auftritt also wirklich von sich selbst aus abgesagt hat, oder ob die russischen Behörden ihm das Konzert verboten haben, ist nicht ganz klar. An der Entscheidung des Gerichts ändert das allerdings nichts: Sie fordern den Sänger dazu auf, gut 70,5 Millionen Rubel nach Russland zu überweisen.
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