Totenstille bei Konzert – Fans kennen Mega-Hit von Raf Camora nicht

In den vergangenen Jahren sind unzählige neue Fans in der Deutschrap-Szene dazugekommen. Millionen von Jugendlichen haben sich zum ersten Mal mit Deutschrap befasst. Allerdings beschäftigt sich nur ein Bruchteil dieser neuen Fans mit der Historie und dem Werdegang der Künstler, sodass einige Klassiker der Vergangenheit in Vergessenheit zu geraten drohen….

Raf Camora

Die Karriere von Raf Camora erstreckt sich mittlerweile über knapp 20 Jahre, inklusive seiner Zeit als französischsprachiger Rapper. Sucht man einen wirklichen Startpunkt seiner Karriere als deutscher Rapper, könnte man das Mixtape „Therapie vor dem Album“ wählen. Dies ist das erste vollwertige, professionelle Release des Wieners gewesen.

Aus dieser Zeit stammen einige Songs, die unter Fans der ersten Stunde bis heute bekannt sind. Wer ein echter Raf Camora-Fan ist, kennt die Songs aus 2008 und den darauffolgenden Jahren. Alte Klassiker wie „Fallen“ oder sein mittlerweile legendäres Kollaboalbum „Artkore“ mit Nazar gehören für Liebhaber bis heute zu den besten Releases von Raf.

„Alles Probiert“

Im Jahr 2016 begann dann bekanntlich eine neue Phase in der Karriere von Raf Camora. Mit „Palmen aus Plastik“ und dem wenig später folgenden Soloalbum „Anthrazit“ gelang dem heute 40-Jährigen der Durchbruch zum absoluten Superstar. Die Geschichte ist jedem bekannt und muss eigentlich nicht weiter ausgeführt werden. Hits wie „Primo“ und andere Songs sollten den meisten bis heute bekannt sein.

Könnte man zumindest meinen. Denn ausgerechnet auf einem Konzert von Raf Camora scheint ein Großteil der Fans sich überhaupt nicht mit der Diskographie von Raf auszukennen. Während seines Auftritts in München spielte der Diamant-Rapper kürzlich den Song „Alles Probiert“ ft. Bonez MC.

Während Raf Camora eine herausragende Performance ablieferte, die Kulisse und der Sound hervorragend waren, enttäuschte das Publikum völlig. Tausende junger Raf-Fans schienen den 7 Jahre alten Song gar nicht mehr zu kennen. Und das, obwohl er mit 65 Millionen Youtube-Klicks eigentlich sehr bekannt ist. Für den nächsten Konzert-Besuch sollte die Crowd in München an ihrer Textsicherheit und dem generellen Enthusiasmus arbeiten!

Hier seht ihr die Aufnahme