Neue Vorgaben – Ausländische Regierung will Rap verbieten
Neue Vorgaben in Libyen
In Libyen steht das beliebte Musikgenre Hiphop vor einer ungewissen Zukunft. Die Behörden des nordafrikanischen Landes haben neue Vorschriften eingeführt, die Rap-Künstler erheblich einschränken könnten. Laut Berichten, darunter von der Deutschen Welle (DW), müssen Rap-Artists nun für ihre Auftritte Genehmigungen bei den lokal zuständigen Ministerien einholen. Die östliche Verwaltung Libyens begründet diese Maßnahme damit, dass die Texte der Rapper „obszön“ seien und die „moralischen Werte der libyschen muslimischen Gesellschaft“ verletzen würden.
Die neuen Regelungen erfordern, dass Rap-Texte auf Elemente wie Aufrufe zu Kriminalität, S*xarbeit, Selbstmord und „Aufstand gegen Familie oder Gesellschaft“ überprüft werden, bevor Künstler auftreten dürfen. Diese Vorschriften gelten nicht nur für Rap, sondern auch für Theater-, Tanz- und Gesangsauftritte.
Libyens Behörden versuchen, durch die Betonung islamischer Werte die Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen, wie die Politologin und Libyen-Expertin Virginie Collombier bei DW erklärt. Dies führe dazu, dass vor allem Gruppen marginalisiert werden, die ihre politischen und sozialen Ansichten durch Kunst und Musik ausdrücken möchten.
Hiphop als Stimme des Widerstands
Rap und Hiphop haben in Libyen eine wichtige Rolle als Ventil für politische und soziale Missstände. Künstler wie KA7LA, Mansour Unknown und MC Swat thematisieren in ihren Tracks häufig Themen wie Korruption, politische Instabilität und wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Die neuen Regelungen bedeuten jedoch, dass sich viele dieser Musiker nun Zensur und Auftrittsverboten durch den Staat gegenübersehen. Virginie Collombier sieht dies als Teil eines größeren Trends in Libyen, bei dem beide Machtzentren, sowohl im Osten als auch im Westen, persönliche Freiheiten und kritische Diskurse unterdrücken.
Diese Entwicklungen erinnern an die Zeit des Gaddafi-Regimes, in der Rapmusik komplett verboten war. Die aktuellen Maßnahmen könnten den kreativen Ausdruck und die Meinungsfreiheit in Libyen erheblich einschränken, was für viele Künstler eine Rückkehr zu repressiven Zuständen bedeutet. Ob und wie die Rap-Community in Libyen auf diese Herausforderungen reagiert, bleibt abzuwarten.
Hier seht ihr es
![Quelle: dw](https://raptastisch.net/wp-content/uploads/2025/02/Quelle-dw.jpg)