Schuldenfalle – RIN rechnet vor, warum viele Deutschrapper bald pleite gehen

(Credits: Tim Cavadini / Hisu Park)

RIN

Wie die meisten wissen dürften, hat RIN im Laufe seiner Karriere extrem viel Geld verdient. Er selbst sprach in der Vergangenheit davon, über 10 Millionen Euro auf der hohen Kante zu haben. Dennoch hat er – zumindest seit geraumer Zeit – eine sehr konservative Herangehensweise an seine Finanzen.

Das liegt vor allen Dingen daran, dass er die Gefahren eines hohen Einkommens kennt. In seinem Podcast mit Tim Gabel legt er dar, wieso viele Deutschrapper – selbst die Topverdiener – in Zukunft in Finanznot kommen werden. Grund dafür sind die stark schwankenden Einnahmen und der Fakt, dass es für die meisten Künstler relativ schnell wieder nach unten geht.

Die Schulden-Rechnung

Verdient man in einem einzelnen Jahr 3 Millionen Euro, bleiben davon Netto nur noch 1,5 Millionen Euro übrig, da knapp die Hälfte für Steuern, Versicherung etc. draufgeht. Im darauffolgenden Jahr muss zudem eine Vorsteuer bezahlt werden, die basierend auf den Peak-Einnahmen berechnet werden. Stürzen die Einnahmen danach ab, bspw. auf 1 Million Euro Brutto, kann man die anfallenden Steuern schnell nicht mehr bedienen. Zumindest nicht, wenn man das Geld sofort verprasst.

Der Rapper betont dementsprechend, dass man gerade in seinen erfolgreichsten Jahren sparen muss. Denn will man stattdessen mit teuren Autos, Uhren oder extravaganten Immobilien flexen, sind die Millionen schnell wieder weg. Er stellt den Vergleich mit einem normalen Unternehmer an, der viel verantwortungsvoller mit seinem Geld umgeht und sich keine Diamantenketten o.ä. kauft um damit bei seinen Fans angeben zu können.

RIN erklärt die Schuldenfalle im Deutschrap

„Bei Rap ist es halt so: Du kannst nicht flexen und sparen. Es geht nicht, es ist nicht genug. Und das ist das Problem, wo die ganzen Entertainer auf die Fresse fallen. Es geht nicht. Wenn du flext, machst du einfach deine Kohle platt. (…) Wenn die meisten Top-Interpreten in Deutschland mal in einem Top-Jahr Brutto 3 Millionen machen. Und das wird dann der Lebens-Peak für die bleiben. Dann ist es im nächsten Jahr schon nur noch eine Mio.

Ist das halt einfach nicht genug Geld für den Lebensstil den die haben wollen. Natürlich wäre das genug Geld um ein tolles Mittelstandsleben danach haben zu können und nie wieder arbeiten zu müssen. (…) Es ist einfach nicht genug Kohle. (…) Ich weiß nicht ob es einen Unternehmer gibt, der für so einen Quatsch (…) Hunderttausend netto im Monat ausgibt. Weißt du wie rich du sein musst, um 100.000 Euro für so einen Nebenher-Quatsch ausgeben zu können?“

Hier hört ihr die Podcast-Folge

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