Buhrufe – Michael Wendlers Comeback-Konzert hat nur 45 Minuten gedauert

Rückkehr ins Rampenlicht

Mehr als fünf Jahre lang war es still um Michael Wendler. Der einst gefeierte Schlagerstar sorgte zuletzt nicht mit Musik, sondern mit kontroversen Aussagen für Schlagzeilen. Seine Hetze gegen Corona-Maßnahmen, antisemitische Äußerungen und Verschwörungstheorien hatten ihn gesellschaftlich isoliert und seine Karriere beinahe beendet.

Nun wagte er ein Comeback - doch der Versuch, wieder Fuß zu fassen, verlief nicht wie geplant. Das große Comeback-Konzert sollte eigentlich ein Zeichen für seine Rückkehr sein. Doch anstatt eines triumphalen Auftritts sorgte der Abend vor allem für Diskussionen.

Rund 45 Minuten dauerte die Show in der Bochumer Disco „Prater“ - deutlich kürzer als Fans und Veranstalter erwartet hatten. Mit nur zehn Songs, darunter der Hit „Egal“, den er sogar zweimal zum Besten gab, blieb der Abend musikalisch überschaubar.

Dennoch ließ es sich Wendler nicht nehmen, während seines Auftritts auch über die Schwierigkeiten seiner Rückkehr zu sprechen. Seine Aussagen wirkten dabei mehr wie eine Rechtfertigung als eine Entschuldigung. Das Comeback wurde somit nicht nur durch die Kürze des Konzerts überschattet, sondern auch durch einen emotional aufgeladenen Monolog über angebliche Ungerechtigkeiten.

Buhrufe und Boykott

Um 1 Uhr nachts betrat Michael Wendler unter „Micha, Micha“-Rufen die Bühne. Mit bekannten Songs wie „Sie liebt den DJ“ versuchte er, das Publikum für sich zu gewinnen. Doch schnell wechselte die Stimmung, als der 52-Jährige begann, über seinen Karriereknick zu sprechen. „Ich weiß, es ist nicht so leicht, in letzter Zeit ein Wendler-Album zu bekommen. Es ist unfassbar, weil ich mache ja eigentlich nur Schlager“, erklärte er und kritisierte Verkaufsplattformen wie Saturn, Media Markt und Amazon.

„Saturn und Media Markt wollten das Album, das neue, nicht haben. Auch Amazon wollte es nicht haben“, so Wendler weiter. Seine Opferrolle kam bei vielen Fans offenbar gut an - allerdings nicht bei allen. Während einige applaudierten, brandeten auch Buhrufe auf. Diese galten jedoch weniger Wendler selbst, sondern vielmehr den Plattformen, die sein Album nicht vertreiben wollten.

„Wir können einfach nicht verstehen, was das soll. Ich hoffe, dass das irgendwann auch mal ein Ende hat, das ganze bescheuerte Framing“, sagte Wendler sichtlich aufgebracht. Trotz der emotionalen Ansprache und der Unterstützung einiger Fans blieb das Konzert mit nur 45 Minuten deutlich hinter den Erwartungen zurück - ein Comeback, das ebenso kurz wie kontrovers war.

Hier ein Video dazu: