Wegen Palästina-Shirt – Jan Böhmermann sagt Konzert mit Deutschrapper ab

Jan Böhmermann

Der TV-Moderator Jan Böhmermann hat ein für die kommende Woche geplantes Konzert mit dem Rapper Chefket abgesagt. Grund dafür ist dessen Pro-Palästinensische Haltung, die zum Einschreiten des Kulturstaatsministers geführt hat. Dieser äußerte die Befürchtung von antisemitische Vorfällen, woraufhin Böhmermann das Konzert nun präventiv abgesagt hat.

Konzert mit Chefket

Geplant war das Konzert im Haus der Kulturen der Welt, das im Rahmen der Ausstellung „Die Möglichkeit der Unvernunft“ stattfinden sollte, für den 7. Oktober. Also dem zweiten Jahrestag des Massakers, bei dem Hamas-Terroristen in Israel eindrangen, 1.200 Menschen umgebracht haben und Hunderte von Geiseln nahmen, die sich teils bis heute in Gefangenschaft der Terrororganisation befinden.

Kulturstaatsministers Wolfram Weimer äußerte im Vorfeld der Veranstaltung dle Befürchtung, dass es zu antisemitischen Äußerungen kommen könnte. Dies begründet er mit einem T-Shirt, in dem Chefket auf Social Media zu sehen gewesen ist. Darauf abgebildet ist ein palästinensischer Staat, einschließlich des Staatsgebiets Israels.

Konzert abgesagt

Einige Tage vorher zeigte sich Böhmermann noch kämpferisch und versprach, dass die Veranstaltung für einen offenen Austausch ohne jeglichen Antisemitismus oder anderweitigen Rassismus stattfinden würde. Sollte es zu einem solchen Vorfall kommen, wolle er persönlich eingreifen: „Wenn hier das Existenzrecht Israels geleugnet wird oder der Holocaust, dann schnappe ich mir Wolfram Weimer, hake mich ein und boxe die von der Bühne.“

Wenig später ist der ZDF-Moderator unter dem Gegenwind aus dem Kulturstaatsministerium nun doch eingeknickt. Er nehme die Bedenken ernst und habe deshalb die Entscheidung getroffen, das Konzert mit Chefket nun doch abzusagen. Gleichzeitig hoffe er weiterhin auf die „Möglichkeit eines offenen Dialogs, in dem viele Standpunkte friedlich, gleichzeitig und in gegenseitigem Respekt Gehör finden können.“

Böhermann sagt Konzert mit Chefket ab

„Wir sehen und hören den Einspruch insbesondere auch von jüdischer Seite gegen den Konzertabend am 7. Oktober 2025. Diesen Einspruch nehmen wir ernst. Er ist Anlass für uns, die Veranstaltung, deren Integrität wir nicht mehr garantieren können, an diesem Tag abzusagen.“

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faz.net