Nach Stadtbild-Aussage – Eko Fresh geht mit Song an Bundeskanzler Merz viral
Eko Freshs musikalische Antwort auf die Stadtbild-Debatte
Eko Fresh setzt ein Zeichen: Nach der breiten Aufregung um die jüngsten „Stadtbild“-Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz meldet sich der Kölner mit seinem neuen Track „Friedrich“ zu Wort - und trifft bei Social Media einen Nerv. Der Song richtet sich direkt an den Regierungschef und spiegelt die Sicht vieler wider, die die aktuelle Migrationsdebatte als stigmatisierend empfinden.
Inhaltlich thematisiert Eko, wie sich das Leben in Deutschland anfühlt, wenn man - so sein Bild - bei BlackRock nicht erwünscht ist. Zudem stellt er den vermeintlichen Unterschied zwischen Rapstar und Spitzenpolitiker infrage. Eine markante Zeile lautet: „Aber nicht, dass du denkst, dass wir Ausländer meckern/ Ne, wir sind brav, wir sind deine Putzkräfte/ Unsere Mamas feuert man für ein paar Schmutzreste“.
Die Resonanz ist enorm: Auf Instagram überschritt das Video innerhalb von rund 24 Stunden die Marke von zweieinhalb Millionen Views und sammelte weit über 100.000 Likes ein. In den Kommentaren kommt Zuspruch aus Rap, Sport und Entertainment - unter anderem von Farid Bang und Massiv.
Kontext: Merz-Kritik, Kontroversen und der Nerv der Zeit
Auslöser der Welle: die jüngsten Aussagen von Merz. Er sprach von „Probleme im Stadtbild“ in Verbindung mit Migration und verteidigte zugleich sehr umfangreiche Abschiebungen - garniert mit dem Verweis „fragt eure Töchter“. Kritiker sehen darin Angstframes und Stigmatisierung; Rückendeckung aus Unionsreihen befeuerte die Kontroverse zusätzlich.
Im historischen Kontext werden ältere Zitate wieder aufgerufen: „Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen“ über Asylbewerber sowie die Bezeichnung von Schülern als „kleine Paschas“. Fachleute und Medien bewerteten das wiederholt als verzerrend, pauschalisierend und ausländerfeindlich.
Genau hier setzt Eko Freshs „Friedrich“ an: Der Track kanalisiert Frust, Empathie und Widerspruch - verständlich, direkt, teilbar. Das erklärt die Viralität quer durch Plattformen und Milieus. Für Deutschrap ist es ein Moment, in dem Kunst und politische Debatte kollidieren; für die Community ein Ventil, das die Diskussion über Sprache, Verantwortung und Realität auf der Straße neu anheizt.
