Netflix-Premiere – Haftbefehl spricht über verstorbenen Freund Xatar (†43)

Netflix-Premiere: Haftbefehl erinnert an Xatar

Bei der gestrigen Premiere der Netflix-Doku „Babo - Die Haftbefehl-Story“ wurde es emotional. Auf der Bühne wurde Haftbefehl alias Aykut Anhan auf seine Gefühlswelt angesprochen und mit einer sehr direkten Frage konfrontiert: „Kannst du mir beschreiben, was es dir bedeutet, heute hier zu sein und das gleich zu sehen?“ Die Antwort des Frankfurters ließ tief blicken - und zeigte, wie eng seine jüngste Lebensphase mit dem Verlust von Xatar (†43) verknüpft ist.

Haftbefehl erklärte offen, wie hart ihn die letzten Jahre getroffen haben: „Was es für mich bedeutet? Ich habe in letzter Zeit, die letzten zwei Jahre, viel erlebt. Ich habe einen meiner besten Freunde leider verloren. Lag selber im Koma, zweimal. Und die werden gleich die Doku sehen und die werden sehen, warum das alles passiert ist.“ Ein seltener Moment der Verletzlichkeit vor großem Publikum.

Seine Worte machen deutlich, dass die Doku nicht nur eine Künstlerbiografie ist, sondern ein Zeugnis persönlicher Krisen, Freundschaft und Überleben. Dass Xatar als einer seiner engsten Weggefährten darin präsent ist, verleiht dem Film zusätzliche Tragik - und zugleich Trost für Fans, die den Bonner Ikonen-Rapper weiterhin im Herzen tragen.

„Babo - Die Haftbefehl-Story“

Der Netflix-Film beleuchtet Haftbefehls Leben mit Fokus auf die letzten zwei Jahre, in denen eine Kamera seinen Weg begleitet hat. Regie führte Sinan Sevinç, Produzent ist u.a. Elyas M’Barek - ein starkes Team, das die Rap-Ikone zwischen Höhenflug und Absturz unverfälscht zeigt. Stimmen aus der Szene - darunter Peter Fox und Xatar - liefern zusätzliche Perspektiven.

Für die Deutschrap-Community hat diese Premiere eine doppelte Bedeutung: Sie würdigt Haftbefehls Comeback aus einer existenziellen Krise und erinnert zugleich an Xatar, dessen früher Tod im Mai die Szene erschüttert hat. Dass Xatar im Film einen seiner letzten Auftritte hat, macht die Doku zum emotionalen Zeitdokument.

Auch abseits der Leinwand lebt Xatars Einfluss fort: Jüngst erschien der erste posthume Part des Bonners, während sein letztes Album von Weggefährten bestätigt wurde. All das zeigt, warum Haftbefehls Worte nachhallen - die Doku macht sichtbar, „warum das alles passiert ist“ und wofür beide Künstler stehen.