Deutschlands größte KI-Rapperin Zaya Lin veröffentlicht Disstrack
Künstliche Intelligenz
Dass KI schon heute eine immense Rolle in unserem Leben spielt – ob gewollt oder nicht – dürfte den allermeisten bewusst sein. Auch wenn es keine genauen Erhebungen dazu gibt, wird ein großer Anteil der in den sozialen Medien geteilten Inhalten durch oder unter Mithilfe von KI erstellt.
Auch im Deutschrap wird künstliche Intelligenz eingsetzt, um Kosten für Musikvideos und Singlecover einzusparen. In anderen Branchen wie der Technoszene werden schon längst ganze Songs damit erstellt und als eigene Werke ausgegeben. So ist es kaum verwunderlich, dass es nun ganze Rapper gibt, die vollständig aus KIs zusammengebastelt werden.
Zaya Lin
Eine der ersten Deutschrapperinnen, die vollständig auf KI basiert, ist Zaya Lin. Wer sich genau dahinter verbirgt, ist noch unbekannt. In sämtlichen Credits wird lediglich der Name „Zaya Lin“ angegeben. Laut eigenen Angaben in der Tiktok-Bio handelt es sich bei der KI-Rapperin um eine echte Person, die die Texte schreibt und diese durch KI vertont und Videos dazu erstellt. Hört man sich den Text genauer an, fällt aber auf, dass dieser offensichtlich ebenfalls von einer KI stammt und nur der Inhalt durch die Erstellerin vorgegeben wurde.
Der erste Song der KI-Rapperin erschien am 3. September. Seitdem hat sie oder er über ein Dutzend weiterer Songs mit generischen Titeln wie „Unseen Force“, „Voltage Reborn“ oder „Sound Breathing“ veröffentlicht. Auf dem Song „Maske auf“ hat Zaya Lin rund 15.000 Streams in kurzer Zeit gesammelt, ebenso wie gut 2.000 Follower auf Tiktok.
„Meine Kunst“
Inzwischen hat sich Zaya Lin zu der Kritik an ihr geäußert und erklärt, wie sei dazu gekommen ist, eine KI-Persönlichkeit zu erstellen. Sie gibt zu, dass es sich dabei nicht um ihre echte Identität handelt, dafür aber um ihre echte Stimme. Gleichzeitig betont sie auch, dass „echte Musik“ etwas anderes sei als das, was sie macht:
„Ich bin Zaya Lin, Produzentin, zum Teil Sängerin und eine Anime-Nerd. Ja, das hier ist nicht meine echte Identität, aber zu 1000% meine echte Stimme. (…) Ich verstehe es, dass nicht jeder davon begeistert ist. Und echte Musik, echte Bars und Rap ist etwas anderes.“
Dieser Einsichtigkeit zum Trotz hat sie nun einen Disstrack veröffentlicht, in dem sie sich für ihren Content rechtfertigt und beschreibt, wie viel Arbeit sie in ihre Songs stecken würde. Anhand der Reaktionen auf ihre Videos scheint es durchaus ein Publikum für KI-Rapper zu geben, sofern diese offen damit umgehen, welche Teile ihres Outputs computergeneriert sind. Hat diese Form von „Musik“ eine Berechtigung oder nimmt man echten Künstlern damit ihre Bühne weg?
Hier hört ihr den Disstrack
@its.zaya.lin Antwort auf @Vanni_C Ich bin mehr als ne‘ KI. Stay tuned for more! ✌️#zayalin #deutschrap #statement
