„Eine Katastrophe“ – Manuellsen reagiert auf die Haftbefehl-Doku

Manuellsen reagiert im Livestream

Im jüngsten Livestream hat Manuellsen klar Stellung zur neuen Netflix-Doku „Babo - Die Haftbefehl-Story“ bezogen. Der Ruhrpott-Rapper spricht über die emotionale Wucht des Films, der von Elyas M’Barek produziert wurde, und macht deutlich, dass ihn die Bilder nicht kalt lassen. Seine ersten Worte lassen keinen Zweifel: „Diese Doku ist Katastrophe, Diggi. Diese Doku ist eine Katastrophe, Bruder. Ich meine, sie ist gut gemacht. Also, vom Ding her ist es krass. Ist krass.“

Gleichzeitig trennt Manuellsen zwischen filmischer Qualität und Wirkung auf die Zuschauenden. Der Film sei stark - doch das Gefühl nach dem Ansehen sei schwer auszuhalten. So bringt er es auf den Punkt: „Aber die Doku ist keine Katastrophe. Die Doku ist krass. Aber was diese Doku mit dir macht, ist eine Katastrophe.“ Und weiter: „Bruder, ich fühle mich richtig schlecht.“

Besonders eindringlich beschreibt Manuellsen seine Wahrnehmung des Umfelds von Haftbefehl. Seine Worte deuten auf toxische Dynamiken und Druck hin: „Du siehst in den Augen. Du siehst in den Augen. Du siehst in den Augen. Von 97% der Menschen, die ihn umgeben, sind Dämonen, Diggi.“ Dazu die bittere Bilanz: „Hauptsache, er funktioniert. […] The show must go on. ‚Rockstar leben wollte er. Er hat bekommen.‘ [Liest einen Kommentar vor] Hat er bekommen? Nee, Diggi.“

Harter Kontext: Doku zeigt Absturz und Folgen

Die Doku trifft auf ein Publikum, das seit Monaten über Haftbefehls Gesundheitszustand spekuliert. Wie wir berichteten, galt der Offenbacher lange als abgetaucht; erst zur Premiere wurden die Ausmaße seines Absturzes greifbar. Medienberichte schilderten drastische Veränderungen und machten deutlich, wie sehr ihn die letzten Jahre gezeichnet haben.

Auch die Vorgeschichte ist schwer: Haftbefehl war über einen längeren Zeitraum aus der Öffentlichkeit verschwunden, während sich Gerüchte um Kliniken, Koma und Rückzüge verdichteten. Bei der Premiere sprach er offen über die härtesten Kapitel seines Lebens und ordnete sie in sein persönliches Umfeld ein.

Vor diesem Hintergrund wirkt Manuel­l­sens Reaktion wie ein Seismograf für die Szene: Der Film ist stark - doch was er über Erwartungsdruck, Abhängigkeiten und die Mechanik des Geschäfts offenlegt, ist bitter. Seine Worte treffen einen Nerv und eröffnen eine Debatte darüber, wie viel Schutz Künstler in Ausnahmesituationen wirklich bekommen - und wer Verantwortung trägt, wenn „the show must go on“.