Von Tesla instrumentalisiert – Kool Savas prüft rechtliche Schritte

Kool Savas

In den letzten Tagen wurde heiß über den Auftritt von Kool Savas im Teslawerk in Grünheide diskutiert. Der Rapper war für eine Betriebsveranstaltung gebucht worden und spielte rund 30 Minuten lang für die Belegschaft des US-Amerikanischen Autoherstellers. Schon auf der Bühne bemerkte er, dass die Stimmung unter den Mitarbeitern „zäh“ und nicht ausgelassen zu sein schien.

Anti-Gewerkschaft

Und das hatte einen handfesten Grund. Denn die Veranstaltung war weniger eine Feier, als ein betriebspolitisches Manöver der Werksleitung. Nachdem Savas seinen Auftritt absolviert hatte, kam Werksleiter André Thierig auf die Bühne. Dabei wurde der eigentliche Grund für die kurzfristig angesetzte Feier bekannt.

Thierig sprach sich gegenüber den Mitarbeitenden gegen die Gründung einer Arbeitnehmervertretung aus. Die Mitarbeiter planen eine eigene Gewerkschaft unter Führung der IG Metall zu gründen. Tesla und CEO Elon Musk sind ausgesprochene Gewerkschaftsgründer und haben offensichtlich vorgegeben, vor den anstehenden Betriebswahlen Stimmung gegen die Bildung einer Gewerkschaft zu machen.

Instrumentalisierung

Jetzt hat sich Kool Savas mit einem ausführlichen Statement zu den Ereignisse vom 2. Dezember geäußert. Schon vorher hatte er sich in einigen Kommentaren von Tesla und der Veranstaltung distanziert. Er habe nicht gewusst, dass das Event auf „Anti-Gewerkschaftspropaganda“ hinausläuft. Trotzdem fiel sein Erscheinen bei der Veranstaltung negativ auf ihn zurück.

Seine Intention war es lediglich, den Mitarbeitern eine Freude zu machen. Als politische linksgerichtete Person stehe er zudem auf der Seite der Arbeitnehmer und der Gewerkschaften. Sein eigener Vater saß für dieselben Überzeugungen als politischer Aktivist in der Türkei im Gefängnis.

Der Rapper steht seit jeher für dieselben Werte ein. Umso schwerwiegender ist es, dass Kool Savas nun offensichtlich von Tesla instrumentalisiert worden ist. Auch über die Berichterstattung beschwert er sich, die ihm falsche Aussagen in den Mund gelegt habe. Konkret geht es um das Handelsblatt, das ursprünglich über den Auftritt berichtet hatte. Der Rapper betont, dass er nichts davon gewusst habe und sich auch nicht instrumentalisieren lassen wollte. Er prüft nun rechtliche Schritte.

Kool Savas über den Auftritt im Teslawerk

„Ich bin nach Grünheide gefahren, um die Tesla-Arbeiter zu überraschen und für sie zu spielen. Nicht, um mich instrumentalisieren zu lassen. (…) Ich stehe auf der Seite der Arbeiter, ich stehe auf der Seite der Gewerkschaften. (…) Genau deshalb ziehe ich hier eine klare Grenze und lasse die juristischen Möglichkeiten gegen diejenigen prügen, die mich – auf welche Art auch immer – zu instrumentalisieren versuchen.“

Das ganze Statement von Kool Savas