„Meine Söhne geb ich nicht“ – Disarstar spricht sich gegen die Wehrpflicht aus

(Credits: Rufus Engelhard)

Wehrpflicht

Seit einigen Wochen wird öffentlich über die erneute Einführung der Wehrpflicht in Deutschland diskutiert. Am 1. Juli 2011 wurde die Wehrpflicht offiziell ausgesetzt und sollte nur noch für den Spannungs- oder Verteidigungsfall wieder aktiviert werden. Seither ist die Bunderswehr als reine Berufsarmee aufgestellt.

Die Entwicklungen im Russisch-Ukrainischen Krieg haben die Debatte um eine Wiedereinführung des Wehrdienstes wieder in den Fokus gebracht. Das deutsche Militär soll in den kommenden 10 Jahren auf bis zu 272.000 Mann aufgestockt werden, wofür zwischen 60.000 und 80.000 an weiterem Personal benötigt werden. Dadurch sollen Fähigkeiten ausgeglichen werden, die durch einen potenziellen Abzug der US-Streitkräfte aus Europa verloren gehen würden.

Mögliche Modelle

Um die benötigten Kräfte für die Bundeswehr anzuwerben, wird derzeit über verschiedene Modelle diskutiert. Das schwedische Modell sieht bspw. vor, nach Bereitschaft zu rekrutieren. In diesem Fall würde er vorherige Sondierungen geben um zu bestimmen, wer freiwillig in die Bundeswehr gehen will. Steuererleichterungen und eine verbesserte Bezahlung könnten Anreize für dieses Modell bieten.

Einige Stimmen aus der Politik sind jedoch der Ansicht, dass dieses Modell nicht ausreichend Personal herbeiführen würde um die neuen Anforderungen der NATO zu erfüllen. Sollte man das Personalziel nicht erreichen, bräuchte es die allgemeine Wehrpflicht. In diesem Fall würden auch Personen zum Wehrdienst eingezogen werden, die nicht freiwillig in die Bundeswehr gehen wollen.

Disarstar

Während Teile der Politik und Bevölkerung auf die Wehrpflicht pochen, gibt es aber auch laute Gegenstimmen. So auch der Rapper Disarstar. Freitagnacht erschien die neue Single „Meine Söhne geb ich nicht“, angelehnt an das Lied „Nein, meine Söhe geb ich nicht“ von Reynhard Mey. In dem 1986 veröffentlichten Original befasst sich der Liedermacher mit dem Thema Kriegsdienstverweigerung. Disarstar wendet den Songtitel auf die Wehrpflicht an. Er argumentiert auf seinem Song, dass die Verteidung von Deutschland sein Leben oder das Leben seiner Söhne nicht wert sei.

Disarstar über die Wehrpflicht

„Frag‘ mich, was ein Leben wert ist
Die sitzen in Palästen und und dann reden sie von Wehrpflicht
Nichts ist hier sicher, aber ein paar Dinge stehen fest
Würden nie sterben für ein Land, das uns so leben lässt“

Seine Botschaft an Deutschland

„Meine Söhne geb‘ ich nicht, nein
Meine Söhne geb‘ ich nicht, gibt nichts Größeres für mich,
Deutschland
Wie kommst du drauf, dass sie sterben oder töten woll’n für dich?“

Hier hört ihr die Single