„Ich war mehr als nur ein Ghostwriter“ - Animus über seine wahre Rolle bei Bushido
Animus über seine Rolle bei Bushido
In einem aufschlussreichen Statement im Rahmen von „Der Animus Podcast“ sprach der Heidelberger Rapper Animus kürzlich über seine langjährige Zusammenarbeit mit Bushido. Dabei stellte er klar, dass seine Rolle weit über die eines bloßen Ghostwriters hinausging: „Eine Sache, die Fakt ist, […] dass ich in den letzten Jahren so viel mehr war als ein Ghostwriter oder ein Backup.“ Animus beschreibt sich selbst als kreativen Allrounder, der Bushido in unterschiedlichsten Bereichen unterstützt habe - von der Motivation bis hin zu Stilberatung.
Sein Einfluss reichte nach eigenen Aussagen bis in die strategische Ausrichtung der Marke Bushido. Besonders deutlich wird das am Titel der kommenden Tour „Alles wird gut“. Laut Animus stammt dieser Tourname von ihm persönlich: „Was denkst du, wer ihm den Titel für die Tour ‚Alles wird gut‘ gegeben hat?!“ Die entsprechenden WhatsApp-Verläufe, die das belegen sollen, habe er archiviert. Trotz dieser kreativen Beiträge habe er nie ein Dankeschön erhalten - Bushido halte Menschen für selbstverständlich.
Auch bei Live-Auftritten war Animus mehr als nur ein Backup. Er sei oft als Motivator aufgetreten - vor allem, weil Bushido angeblich keine Lust mehr auf Musik habe. „Ich garantiere euch aber, wäre ich immer noch an seiner Seite, hätte er diesen Auftritt gemacht.“ Gemeint ist der Auftritt beim Heroes Festival, den Bushido kurzfristig absagte, obwohl er dafür eine Gage von bis zu 200.000 Euro erhalten hätte. Animus kritisierte dieses Verhalten als unprofessionell und respektlos.
Zerwürfnis mit Konsequenzen: Vom engen Partner zum größten Kritiker
Die einst enge Partnerschaft zwischen Animus und Bushido ist heute Geschichte - und das mit bitterem Nachgeschmack. In mehreren Podcast-Episoden rechnet Animus gnadenlos mit dem EGJ-Gründer ab. Besonders deutlich wird das in einer Folge von „REALRAP - Der Deutschrap Podcast“, in der er sagt: „Ich kenne niemanden, der so dumm ist, wie Bushido.“ Diese Aussage ist kein Ausrutscher, sondern Teil einer grundlegenden Abrechnung mit Bushidos Verhalten nach der Trennung von Arafat Abou-Chaker. Animus wirft ihm vor, 90 Prozent der Anschuldigungen gegen Arafat erfunden zu haben.
Die öffentliche Kritik richtet sich auch gegen Bushidos Karriereentscheidungen. Animus ist überzeugt, dass der Berliner Rapper mit seinem Verhalten das eigene Label-Imperium zerstört hat. Mit Künstlern wie Samra und AK Ausserkontrolle stand EGJ kurz vor dem Durchbruch, bevor interne Konflikte alles zunichte machten. Aus Sicht von Animus war er einer der wenigen Konstanten in dieser chaotischen Phase - jedoch ohne Anerkennung.
Der Bruch ist endgültig, nicht zuletzt seit Bushido einen neuen Ghostwriter engagiert hat. Für Animus ist das ein Affront, den er in seinem Podcast mit den Worten „Cöp Rapsongs“ kommentierte. Er macht sich über die neuen Texte Bushidos lustig und sieht sich selbst weiterhin als den eigentlichen kreativen Motor hinter vielen Erfolgen der letzten Jahre. Trotz aller Enttäuschung bleibt sein Einfluss auf Bushidos Karriere unverkennbar - auch wenn dieser ihn heute lieber totschweigt.