Co-Writer – Soviel schreibt Kolja Goldstein an seinen Texten selbst

(Credits: Muenchenticket)

Ghostwriting im Rap

In der deutschen Rap-Szene ist es längst kein Geheimnis mehr: Viele Künstler schreiben ihre Texte nicht vollständig selbst. Ghostwriting gehört mittlerweile zum Alltag und das selbst bei den bekanntesten Namen der Branche. Namen wie Bushido und Animus haben in den letzten Jahren offenbart, wie tiefgreifend diese Praxis tatsächlich ist.

So erklärte Animus kürzlich, dass er nicht nur als Ghostwriter, sondern als kreativer Allrounder für Bushido tätig war: „Ich war mehr als nur ein Ghostwriter“. Auch beim Abschiedsalbum von Bushido soll laut Animus ein neuer Ghostwriter im Einsatz sein.

Laut Informationen aus dem Podcast von Animus soll dieser Writer bereits Details über das Album in seinem Umfeld ausgeplaudert haben – inklusive geplanter Disses gegen Animus, was die Gerüchteküche zusätzlich anheizt.

Die Diskussion um Ghostwriter ist also aktueller denn je. Dennoch bleibt oft unklar, wie viel ein Künstler selbst beiträgt und wo genau die Grenze zwischen künstlerischer Zusammenarbeit und vollständigem Outsourcing liegt.

Kolja Goldstein

Kolja Goldstein, der zuletzt mit seinem Album „Kouwe Ouwe“ für Aufsehen sorgte, hat sich nun öffentlich zur Frage geäußert, wie viel er selbst an seinen Texten schreibt. In einem Interview legt er überraschend offen: „Es gab eine einzige Person, die mir geholfen hat, an dem Album zu arbeiten. (…) Bei 3 Songs wurde mitgeschrieben und der Prozentanteil ist 15 Prozent, pro Song“.

Er macht außerdem deutlich, wie gering der tatsächliche Anteil fremder Texte ausfällt: „Insgesamt sind 2,8 Prozent, die jemand [für mich] geschrieben hat.“ Damit stellt sich Kolja klar gegen den Trend vieler Rapper, die große Teile ihrer Alben extern schreiben lassen. Die Zahlen belegen: Der Großteil seines Albums stammt aus seiner eigenen Feder.

Hier das Video dazu: