Shirin David, Ski Aggu, Bausa, Joko, Peter Fox und mehr – 200 Promis unterschreiben offenen Brief an Friedrich Merz wegen Gaza
200 Prominente fordern Kurswechsel in der Gaza-Politik
Mehr als 200 deutsche Prominente, darunter Shirin David, Ski Aggu, Bausa und Joko Winterscheidt, haben einen offenen Brief an den aktuellen Bundeskanzler Friedrich Merz unterzeichnet. Die Aktion wurde über das Netzwerk Avaaz organisiert und richtet sich mit deutlicher Kritik an die aktuelle Haltung der Bundesregierung zum Nahostkonflikt. Der Brief fordert nicht nur Worte, sondern konkrete politische Maßnahmen gegen das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
In dem Schreiben heißt es eindringlich: „Kinder, abgemagert bis auf Haut und Knochen […] Die in Gaza sterben. Tag für Tag.“ Diese drastischen Worte sollen auf das Ausmaß der humanitären Katastrophe aufmerksam machen. Die Unterzeichnenden appellieren an Merz, dass „echte Menschlichkeit dort beginnt, wo politisches Kalkül endet.“ Die Forderungen: „ein sofortiger Stopp der Waffenexporte an Israel“, „das Aussetzen des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel“ und „ein sofortiger Waffenstillstand“.
Zu den Erstunterzeichnenden gehören neben bekannten Schauspieler*innen wie Daniel Brühl und Karoline Herfurth auch zahlreiche Musiker*innen wie Joy Denalane, Montez und Peter Fox. Besonders auffällig ist die starke Beteiligung aus der Deutschrap-Szene. Mit ihrer öffentlichen Positionierung wollen die Künstler*innen nicht schweigen, während „Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv bestraft“ werden.
Humanitäre Krise in Gaza verschärft sich weiter
Die Lage im Gazastreifen ist laut internationalen Organisationen dramatisch: Nahezu die gesamte Bevölkerung ist laut dem aktuellen IPC-Bericht von akuter Nahrungsmittelknappheit betroffen. Rund 500.000 Menschen stehen unmittelbar vor einer Hungersnot - der höchsten Stufe der IPC-Klassifikation. Auf der offiziellen Website wird bereits vor einem „Worst-Case-Szenario einer Hungersnot“ gewarnt.
Trotz dieser alarmierenden Berichte zeigt sich die Bundesregierung bislang zurückhaltend. Während Länder wie Kanada, Frankreich, Portugal und Großbritannien eine Anerkennung Palästinas prüfen, schließt Deutschland diesen Schritt mittelfristig aus. Friedrich Merz hatte zuletzt Kritik an der israelischen Regierung geäußert, doch die Prominenten betonen: „Worte alleine retten keine Leben.“
Der offene Brief ist ein deutliches Zeichen dafür, dass auch die deutsche Kulturszene politische Verantwortung übernehmen will. Die Künstler*innen fordern ein Ende der passiven Haltung und setzen sich für eine Politik ein, die „im tiefen Einklang mit europäischen Werten“ steht. Ob und wie Friedrich Merz auf diesen öffentlichen Appell reagieren wird, bleibt abzuwarten.
Hier kommt ihr zu dem Offenen Brief:
