„Kein Kontakt mehr“ – Das Hilfsschiff von Enissa Amani wurde abgefangen

Global Sumud Flotilla

Seit Wochen versucht die Global Sumud Flotilla, ein Konvoi aus über 40 Schiffen und etlichen Aktivisten, Politikern, Künstlern und anderen Personen aus aller Welt, in den Gaza-Streifen zu kommen. Die Schiffe sind vollbeladen mit Hilfsgütern, die direkt an die Not- und Hungerleidende Bevölkerung des Kriegsgebiets verteilt werden soll.

Enissa Amani

Auch die deutsche Aktivistin und Komikerin Enissa Amani war, bzw. ist Teil der Flotte. Bis vor wenigen Tagen befand sie sich auf einem der Schiffe, der „Spectre“, um Gaza zu erreichen. Während der gefährlichen und strapaziösen Überfahrt zog sie sich eine Verletzung und eine Infektion zu, die behandelt werden musste.

Aktuell befindet sie sich auf dem Festland. Mehrere Ärzte hatten ihr unabhängig voneinander geraten, die Mission zu beenden, da die Gefahr einer Sepsis infolge ihrer Infektion bestünde. Sie wollte aber dennoch nicht abreisen und stattdessen versuchen, die Flotte mit einem Schnellboot zu erreichen sobald es ihr Gesundheitszustand wieder zulässt.

„Kein Kontakt mehr“

Durch die Ereignisse der letzten Nacht ist jedoch fraglich, ob sie dafür noch einmal die Chance bekommt. Das israelische Militär hat mehr als ein Dutzend Schiffe der Hilfsflotte abgefangen und geentert und will diese inklusive der Aktivisten nun an einen israelischen Hafen bringen.

Darunter auch die Spectre, das Schiff auf dem sich Enissa Amani befunden hat. Sie selbst teilt mit, seit gestern Abend zum ersten Mal keinen Kontakt mehr zu ihrem Chef und der Besatzung zu haben. Sämtliche Livestreams und Übertragungskanäle wurden nach dem Eingriff des Militärs gesperrt, bzw. beendet.

Stand jetzt ist unklar, was der Status der abgefangenen Schiffe ist. Bis zu 30 andere Schiffe der Hilfsflotte befanden sich heute Morgen um 7 Uhr rund 46 Seemeilen vor dem Gaza-Streifen, also noch deutlich im internationalen Gewässer, das nach Seerechtsabkommen 12 Seemeilen vor den Landesgrenzen eines Staates beginnt. Diese Schiffe wollen weiterhin Kurs auf das Kriegsgebiet nehmen.

Schon kurz nachdem die Flotte abgefangen wurde, kam es in Italien zu massiven Protesten gegen den Eingriff des israelischen Militärs. Außerhalb Deutschlands, vor allem in Italien und Spanien, ist die Global Sumud Flotilla derzeit ein riesiges Diskussionsthema. Ein großer Teil der Bevölkerung fordert, dass die Hilfslieferungen nach Gaza durchgelassen werden und nicht durch israelische Behörden verteilt werden, denen man als Konfliktpartei kein Vertrauen in eine faire und sichere Verteilung schenkt.

Enissa Amani hat keinen Kontakt mehr

Global Sumud Flotilla schlägt Alarm