Ausstellung von Jan Böhmermann löst BKA-Einsatz aus
Jan Böhmermann
Mit seiner Ausstellung „Die Möglichkeit der Unvernunft“ wollte Jan Böhmermann für Gesprächsstoff und offene Debatten sorgen. Und auch wenn es nicht in der Form geschehen ist, wie von dem TV-Satiriker vorgesehen war, ist sein Vorhaben durchaus erfolgreich verlaufen. Denn es wurde kontrovers diskutiert.
In den letzten zwei Wochen gab es kaum ein heißeres Thema in Deutschland, als die Ausladung des Rappers Chefket. Selbst Bundesbeauftragte forderten, dass ein geplantes Konzert mit dem 43-Jährigen abgesagt wird. Am Ende konnte Böhmermann dem öffentlichen Druck nicht standhalten und sagte das Konzert ab.
Ausstellung
Als Reaktion darauf meldeten sich sämtliche (!) Musik-Acts, die bei der Ausstellung dabei sind sollten, von der Veranstaltung ab. Darunter mit Domiziana und Wa22ermann auch zwei Rapperinnen, die sich mit Chefket und der Protestbewegung für Palästina solidarisierten.
Die Ausstellung von Böhmermann findet trotz der zahlreichen Absagen statt und befindet sich aktuell noch bis zum 19. Oktober im Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Dort gibt es u.a. Ausstellungsstücke zu betrachten und Gesprächspanels zu hören, die zum Nachdenken anregen sollen.
BKA-Einsatz
Eines dieser Ausstellungsstücke hat nun für einen Einsatz des Bundeskriminalamts gesorgt. Am Dach der Ausstellung befindet sich ein Fernrohr, das auf einen Spiegel auf einem benachbarten Turm gerichtet ist. Dieser Spiegel wiederum ist genauso eingestellt, dass man durch das Fernrohr auf das Kanzleramt und das Büro des Bundeskanzlers Friedrich Merz blicken kann. Außerdem daran angebracht ist ein Brief von Jan Böhmermann an den Kanzler, in dem die Aktion erklärt wird.
Brief von Böhmermann an Merz
„Vielleicht ergibt sich ja in den kommenden drei Wochen die Gelegenheit, einander zuzuwinken!. (…) Keine Sorge: Es handelt sich nicht um eine geheime Spionageoperation, sondern um eine neuartige Möglichkeit der Begegnung ‚auf Augenhöhe‘ für den Souverän und seinen mächtigsten Repräsentanten - also Sie.“
Aus Personenschutzgründen hat das BKA dieses Fernrohr nun inspiziert und überprüft, ob der Kanzler damit ausgespäht werden kann. Wie der Stern berichtet, kamen sie zu dem Schluss, dass nichts unternommen werden muss. Der Spiegel am Turm ist zu klein, um detaillierte Einblicke ins Büro zu liefern, das zudem mit verspiegeltem Glas ausgestattet ist und dementsprechend nicht eingesehen werden kann.
Hier seht ihr die Meldung
