Elyas M’Barek packt aus – Haftbefehl wäre während der Dreharbeiten fast gestorben
Elyas M’Barek über die brutale Ehrlichkeit der Haftbefehl-Doku
Im neuen Interview-Format von Deutschrap ideal gibt Elyas M’Barek exklusive Einblicke in die Netflix-Dokumentation „Babo - Die Haftbefehl-Story“. Der Schauspieler war erstmals als Produzent hinter der Kamera verantwortlich und beschreibt die vierjährigen Dreharbeiten als intensive, unvorhersehbare Achterbahnfahrt. Von Anfang an bestand Aykut „Haftbefehl“ Anhan darauf, sein Leben kompromisslos ehrlich zu zeigen - mit all seinen Brüchen, Dämonen und Drogenproblemen.
Ausgangspunkt des Projekts war eine andere Idee: Haftbefehl wollte ursprünglich einen Spielfilm über sein Leben realisieren und fragte M’Barek an, seinen Vater zu spielen. Der lehnte das Drehbuch ab, weil es der komplexen Familiengeschichte nicht gerecht wurde, und schlug stattdessen eine Dokumentation vor. Haftbefehl bat ihn daraufhin, die Doku zu produzieren - mit maximaler Authentizität als Leitlinie.
M’Barek beschreibt Haftbefehl als Naturgewalt und zugleich als sensiblen, verletzlichen Künstler. Diese Spannung prägt die Doku sichtbar: poetische Momente stehen neben harten, intimen Szenen. Trotz der schonungslosen Bilder wollte Haftbefehl am Ende keine Änderungen - sein Anspruch war, dass alles so gezeigt wird, wie es passiert ist.
Beinahe-Tod während der Dreharbeiten
Eine der erschütterndsten Passagen der Doku zeigt, wie Haftbefehl während der Produktion beinahe sein Leben verlor. Im Dezember 2023, nach einem Konzert in der Jahrhunderthalle Frankfurt, kam es nach einem Streit mit seinem Bruder Capo über einen möglichen Entzug zu einem dramatischen Eskalationsmoment im Hotelzimmer. Haftbefehl nahm eine extreme Menge Kokain, brach zusammen, war klinisch tot und musste reanimiert werden.
Die Dokumentation zeichnet die unmittelbaren Folgen nach, inklusive Szenen von der Intensivstation. Besonders eindrücklich ist die Schilderung seines Bruders, wie Haftbefehl nach dem Aufwachen wütend reagierte, als er erfuhr, dass er noch lebt. Haftbefehl selbst sagt über diesen Moment in der Doku: „Ich wär gestorben, wenn ich nicht da reingegangen wäre. Ich war schon tot.“
Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie gesundheitlicher Zusammenbrüche, die schon 2022 bei einem Konzert in Mannheim sichtbar wurden. Im Film wird deutlich, wie tief die Sucht in sein Umfeld hineingewirkt hat - und wie riskant sein Lebensstil wurde. M’Bareks Team hielt diese Realität fest, um Haftbefehls Geschichte unverstellt zu dokumentieren und seine Kunst in ihrem vollen Kontext zu zeigen.
