Kianush packt aus – Darum macht er kaum noch Musik

Kianush packt aus

Im Livestream hat Kianush auf das Video „Bots, Klickfarmen & Geldwäsche - Wie Streams manipuliert werden“ des „Bitcoin Conference“ Kanals reagiert und die Mechanismen hinter künstlich aufgeblähten Zahlen bestätigt. Im Clip wird zu Beginn eine Szene von dem besagten Video abgespielt und erklärt: „… Dabei handelt es sich um Firmen, die eine Großzahl an Geräten und Accounts betreiben und gegen Bezahlung Songs abspielen lassen. Auch manipulierte Playlisten spielen eine Rolle, da die Bots, die laufen, oft auf ganze Playlisten angesetzt werden. Außerdem gibt es mittlerweile Leute, die einen Platz in einer Playlist für Geld anbieten….“ Genau hier setzt Kianush an und spricht offen über Zustände im hiesigen Markt.

Der Rapper erklärt, dass entsprechende Praktiken auch hierzulande intern existierten. „Genau, das wollte ich euch sagen. Hier in Deutschland ist es auch so gewesen, natürlich intern. Es wurde offiziell nie bestätigt.“ Nach seinen Worten seien „Pakete“ buchbar gewesen, die Sichtbarkeit, Playlist-Platzierungen und sogar Cover versprachen.

Besonders deutlich wird er bei den Folgen für die Szene: „Und das ist halt schon, wie sagt man, das ist eine hochgradige Manipulation, die dann einfach das für alle anderen unfair macht.“ Der künstliche Hype verzerrt Wettbewerb und Wahrnehmung, während echte Fanbindung zweitrangig werde.

Konsequenz statt Kompromisse

Kianush macht klar, dass diese Zustände direkte Auswirkungen auf sein Schaffen hatten. „Deswegen habe ich mich persönlich ein bisschen da zurückgezogen, weil ich mich da nicht mehr wohl gefühlt habe.“ Die internen Mechanismen beschreibt er als politisch und schmutzig, was ihn zum Schritt weg von klassischen Release-Zyklen bewegte.

In seiner Abrechnung spart er nicht mit Kritik: „Also was heutzutage bei uns hier als Deutschrap nach oben gehievt wird als die Ikonen, ich lache mich kaputt. Und damit möchte ich einfach nichts zu tun haben.“ Damit positioniert er sich bewusst abseits gängiger Strukturen und Charts-Mechaniken.

Stattdessen setzt Kianush auf direkten Austausch und organisches Wachstum: „Deswegen wiederum mein Weg der Community über echte Menschen und nicht über irgendwelche Playlisten oder irgendwelche Drittanbieter. Also richtig billig einfach.“ Die Aussagen fügen sich in die seit Jahren geführte Debatte um Klickkauf, Bot-Streaming und manipulierte Playlists, die in der Deutschrap-Szene regelmäßig für Schlagzeilen sorgt.