„Mit dem Tod konfrontiert“ – Ikkimels Vater ermutigte sie zur Musik, als er im Sterben lag

Ikkimel

Seit Monaten sorgt keine andere Künstlerin in Deutschland für soviel Gesprächsstoff wie Ikkimel. Die Geister scheiden sich an der Skandalrapperin, ihrem Auftreten und den Inhalten ihrer Texte. Auf ihrem Song „Giftmord“ hat die Berlinerin es wie einst Nina Hagen gemacht und sich für das Recht auf Abtreibung ausgesprochen. Sowohl 1978, als auch im Jahr 2025 ist das ein umstrittenes Thema, für das sich Ikkimel lautstark einsetzt.

Songs wie diese, in Kombination mit ihrem Bühnen-Programm, in dem sie Männer an die Leine nimmt und in Hundekäfige sperrt, machen sie zur derzeit umstrittensten Figur der Deutschrapszene. Auch viele Deutschrapkollegen schimpfen auf die Musikerin aus Tempelhof und werfen ihr vor, degeneriert oder auf eine andere Weise andersgeartet zu sein.

„Mit dem Tod konfrontiert“

Dabei sah das Leben von Ikkimel bis vor wenigen Jahren ganz anders aus. Die Rapperin schloss zwischen 2019 und 2020 ihren Bachelor in Sprachwissenschaften ab und arbeitete nebenbei im Labor. Auch ihren Master hatte sie bereits im Blick und dafür ein Auslandsstipendium erhalten: „Eigentlich wollte ich nach Norwegen, ich hatte schon ein Stipendium für einen Auslandsmaster in Neurowissenschaften. Ich habe echt gerne studiert, ich hab’s geliebt.“

Doch genau zu diesem Zeitpunkt traf Ikkimel und ihre Familie das Schicksal, wie sie jetzt im Zeit-Interview verrät. Ihr Vater erkrankte an Blutkrebs und lag im Sterben. Ikkimel gab den Job im Labor auf Anraten ihrer Freunde um, um sich um sich selbst und ihren Vater zu kümmern. Zu dieser Zeit begann sie auch damit, ihr Leben und ihre Träume für die Zukunft zu über denken.

Ikkimel hat ihren Vater gepflegt

„Vor fünf Jahren lag mein Vater im Sterben, er hatte Blutkrebs. (…) Ich war fast jeden Tag bei meinem Vater und habe ihn gepflegt. In den freien Momenten habe ich Musik gemacht, er war stolz darauf. Wie ich Ikkimel geworden bin, hat er nicht mehr mitbekommen.“

Nachdem ihr Vater von uns gegangen ist, ist sie ihr Auslandsstipendium nicht angetreten. Es habe sich falsch angefühlt, ihre Mutter und ihren Bruder allein zu lassen. Stattdessen ist sie zu Ikkimel geworden und hat sich in die Musik gestürzt. Auch ihr Vater ermutigte sie vor seinem Tod dabei.

Hier findet ihr das Interview

Zeit.de