Bereits tausende Unterschriften – Petition gestartet um Straße in Bonn nach Xatar umzubenennen
(Credits: Giwar Hajabi / CC BY-SA 2.0)
Petition für Xatar-Straße in Bonn gestartet
In Bonn sorgt derzeit eine Online-Petition für Aufmerksamkeit, die die posthume Ehrung des verstorbenen Rappers und Unternehmers Xatar zum Ziel hat. Innerhalb von nur drei Tagen konnte die Petition bereits 2.376 Unterschriften sammeln. Die Initiatoren fordern, eine Straße oder einen öffentlichen Ort im Bonner Stadtteil Brüser Berg nach dem Künstler zu benennen - jenem Viertel, in dem Xatar, mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi, aufgewachsen ist.
In der Petition wird betont, dass Xatar „mehr als nur ein Rapper“ gewesen sei. Vielmehr habe er als kultureller Botschafter gewirkt, der jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen eine Stimme und Perspektiven gegeben habe. Besonders hervorgehoben wird sein Engagement in sozialen Projekten wie dem Bildungszentrum „Goldmann Tower“. Trotz seiner bewegten Vergangenheit sei sein Lebensweg vor allem eines gewesen: eine Geschichte von Aufstieg, Reue und sozialem Engagement.
Die Petition verweist auch auf bestehende Regelungen zur Straßenbenennung, die üblicherweise eine Wartezeit nach dem Tod einer Person vorsehen. Dennoch fordern die Initiatoren: „In Ausnahmefällen - wie diesem - sollte eine Stadt zeigen, dass sie ihre kulturellen Botschafter zu würdigen weiß.“
Xatars Vermächtnis als Grundlage für die Ehrung
Xatar verstarb am 8. Mai 2025 im Alter von nur 43 Jahren in Köln. Die Nachricht über seinen Tod erschütterte die gesamte Deutschrap-Szene sowie viele Wegbegleiter aus Musik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Obduktion ergab keine Hinweise auf Fremdeinwirkung, die Todesursache bleibt jedoch ungeklärt. Xatar hinterließ seine Ehefrau, fünf Kinder und ein künstlerisches wie unternehmerisches Erbe, das weit über die Musikwelt hinausreicht.
Sein Einfluss reichte bis nach Japan - der renommierte Spieleentwickler Hideo Kojima teilte nicht nur das japanische Poster des Films „Rheingold“, der Xatars Leben thematisiert, sondern ehrte ihn nach seinem Tod auch in einer Instagram-Story. Auch Weggefährten wie Schwesta Ewa und Farid Bang drückten öffentlich ihre Trauer und Anerkennung aus. Schwesta Ewa schrieb: „Du warst mein großer Bruder, der mich gerettet hat.“
Die Petition zur Straßenumbenennung ist daher mehr als eine symbolische Geste - sie ist Ausdruck eines kollektiven Wunsches, das Lebenswerk eines Mannes zu ehren, der trotz zahlreicher Hürden zu einer prägenden Figur der deutschen Popkultur wurde. Die Stadt Bonn steht nun vor der Entscheidung, ob sie dieser öffentlichen Forderung nachkommen will.
