Raf Camoras Umsatz mit seinem Gratisalbum „Anthrazit RR“
Raf Camora
Seine Tour auf restlos ausverkauft, sein Album kratzt auch 20 Wochen nach Release noch an den Top 10 der Alben-Chart und steht nur noch wenige Einheiten vor dem Goldstatus – bei Raf Camora läuft! Dies wäre eigentlich für viele Rapper der Punkt, an dem sie sich nochmal so richtig in das Geschäft reinhängen und mithilfe ihrer Fanbase ein zweites und drittes Standbein aufbauen.
So hätten sich viele Künstler nach einem derartigen Erfolg wahrscheinlich auf ein anderes Geschäftsfeld gestürzt und mit einer Shishabar, einem Fitnessprogramm oder etwaigen anderen Geschäftsaktivitäten Kapital aus ihren Fans geschlagen. Dies ist per se nichts verwerfliches, doch Raf Camora hat sich gegen einen solchen Schritt entschieden und sich zur Feier seines Erfolgs erneut ins Studio eingeschlossen.
Hier das Video zu „Sag Nix“
Anthrazit RR
Herausgekommen ist das Gratisalbum „Anthrazit RR“ – ohne Deluxe Box oder anderen Schnickschnack hat der 33 jährige Rapper nochmal 10 zusätzliche Songs veröffentlicht und dabei auf einen ordentlichen Haufen Geld verzichtet. Nicht wenige Fans kritisierten den Berliner zwar dafür, durch Spotify immer noch an seinen Songs zu verdienen, doch die Veröffentlichung des Songs auf Youtube bedeutet einen erheblichen Rückgang der Umsätze.
Umso schöner ist es also, wenn Raf Camora einfach mal Musik für die Fans raushauen kann und trotzdem noch etwas an seiner Kunst verdient. Wir haben euch einmal dargelegt, wie viel der Künstler mit seinem Gratisalbum eingenommen haben könnte und weshalb dies ein Modell für die Zukunft sein kann.
Hier das Video zu „Gotham City“
Streaming + Youtube
Jeder von euch dürfte inzwischen wissen, wie die Umsätze auf Spotify und Youtube zusammenkommen und wie viel ein Musiker für eine bestimmte Anzahl an Klicks/Streams verdient. Auf Spotify kommt man auf rund 33,6 Millionen Streams, was einem Umsatz von circa 200.000€ entspricht. Hierfür wurden nur die 10 zusätzlichen Songs berücksichtigt und nicht etwa Songs aus dem normalen „Anthrazit“-Album.
Auf Youtube wurden die Songs, einschließlich der Musikvideos und des Snippets um die 26 Millionen Mal geklickt. Dies entspricht den aktuellsten Angaben zufolge um die 20.000€, wobei dieser Wert zwischen verschiedenen Künstlern und Labels stark schwankt. Musikvideos, die Produktplatzierungen enthalten können demnach bis zu 2000€ für 1 Million Klicks generieren. Die Youtube-Vergütung liegt bei ungefähr 750€.
Gesamtumsatz: 220.000€
Da es keine weiteren Einnahmequellen bis auf kostenpflichtige Downloads gibt, dürfte dies dem tatsächlichen Umsatz sehr nahe kommen. Dabei bleibt zu beachten, dass Umsatz selbstverständlich nicht gleich Gewinn ist und Videokosten, Steuern, vertraglich festgelegte Prozentsätze für Vertrieb, Label und andere noch abgezogen werden müssen.
Dennoch ist deutlich zu sehen, dass man auch ohne physische CDs oder Deluxe Boxen eine Menge Geld mit seiner Musik verdienen kann. Einzige Voraussetzung hierfür ist, dass die Leute deine Musik wieder und wieder hören können, damit entsprechend hohe Streamingzahlen erreicht werden können. So gab beispielsweise Newcomer Mert an, in Zukunft eventuell nur noch auf Spotify releasen zu wollen und gänzlich auf teure Investments in physische Einheiten zu verzichten.
Was denkt ihr zu dem Thema, ein Modell für die Zukunft oder steht das Konzept Spotify auf wackeligen BeinenP
Hier könnt ihr das Album streamen
„Anthrazit“-Tour in Frankfurt