Rassismus gegen Deutsche – Rapper Cashmo heizt die Gemüter an
Cashmo
Vor wenigen Tagen veröffentlichte Cashmo mit „Alman“ einen Track, der innerhalb der Szene ziemlich polarisiert hat. Im Track geht es um Rassismus – jedoch nicht der schon häufig thematisierte Rassismus gegen Minderheiten, sondern Rassismus gegen Deutsche in Deutschland und der darunter leidende Nationalstolz und Zusammenhalt. Dieses Thema ist natürlich durch die Geschichte entsprechend vorbelastet und bedarf einer sehr differenzierten Herangehensweise.
In seinem am vergangen Freitag veröffentlichten Track will Cashmo nicht in irgendeine politische Richtung gehen, sondern einfach nur über Beispiele aus seiner Vergangenheit erzählen, indem er eigener Aussage nach Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren hat, weil er als Deutscher im Block selber zu einer Minderheit zählen würde.
Diese Intention von Cashmo fasst dieser auch direkt in den ersten Zeilen des Tracks zusammen: „Erzähl‘ euch wie es ist, wenn du hier in meiner Haut steckst/Wenn du als Alman im Kanak-Viertel aufwächst/ wenn du am Block die Kartoffel bist / und wenn es heißt Komm mal raus mit dem Feuer in der Faust und sie boxen dich“
Hiphopde
Daraufhin ist ein Artikel vor wenigen Tagen ein kritischer Artikel von Hiphopde zu dem Track von Cashmo erschienen. In ihrem Artikel greifen sie auf, wie sich Cashmo in Interviews zu dem Thema stellt. So heißt es unter anderem: „Die beiden [Toxik und Cashmo] sind sich einig, dass Rassisten im Hiphop nichts zu suchen haben. Der Brudi appelliert an gegenseitigen Respekt zwischen allen Menschen und ein multikulturelles Miteinander.“ Ebenfalls betonen sie, den Song so verstanden haben zu wollen, wie er gemeint wäre.
Ein Problem sehen die Kollegen von Hiphopde hier jedoch in dem visuellen Aspekt, also in einigen Teilen des Musikvideos von Cashmo. So wird es problematisch gesehen, dass beispielsweise eine Deutschlandflagge groß auf einem deutschen Auto präsentiert wird, ebenso wie Symbole des deutschen Nationalstolzes wie Adler und Schäferhund.
Ebenso sollte man in einer „per se linken Szene“ wie Hiphop die Message hochhalten, dass sich keine „rechten Kräfte“ bündeln und sich so keine schlimmen Ereignisse des vergangen Jahrhunderts wiederholen. Und trotz aller Aussprache von Cashmo gegen Nazis und rechtsextremen, würden sich in den Kommentaren solche bestätigt fühlen.
Twin
Trotz dieser Kritik von Hiphopde gibt es innerhalb der Hiphop-Szene großen support für Cashmo. Unter anderem Rapper Twin gab in mehreren Insta Storys seinen vollen Support ab. Dabei repostete er auch ein Statement von der Seite „almanzwithattitude“. Mit dem Hashtag „#almansgegenrassismus“ wird hier auch klar gestellt, dass die Deutsche Hiphop-Community sich in Zusammenhalt zeigt, jedoch trotzdem keine Art von Rassismus und ähnlichem duldet.
Der Track ist auf Platz 7 der YouTube-Trends gelandet, kann eine gute Bewertung einholen und ist für Cashmo ein voller Erfolg. Die Message die Cashmo und die deutsche HipHop-Community hier machen ist ein guter Impuls, letztendlich muss jeder das Thema differenziert betrachten und sich selber eine Meinung hierzu bilden.
Hier seht ihr die Story von Twin