Insiderinformation – Mois packt gegen die deutsche Rapszene aus

Mois

Der YouTuber und Rapper Mois hat soeben ein YouTube-Video veröffentlicht, in dem er auf eine Frage eingeht, die sich Fans des Rap-Genres schon seit Jahren stellen. Wie und wieso kaufen sich Rapper Klicks und Streams für ihre Songs?

5 Säulen

Laut Mois besteht die allgemeine HipHop-Welt aus fünf Säulen: Der Vertrieb, Der Verlag, Die Auftritte/Live-Events, Placements/Promotions und das Merchandise. Er erklärt, dass der Vertrieb die Stelle ist, bei der man seine Unterschrift setzt. Dort würde neue Künstler auch ihr erstes Geld erhalten. „(…) Der kriegt schon seine 100-150.000 Euro Vertriebsgeld. Was ist Vertriebsgeld? Jeder muss ja ein Produkt vertreiben. Für das Vertreiben deiner Musik, nennen sie einen bestimmten Prozentanteil deiner Einnahmen, zum Beispiel 10-30 Prozent.“ Der Grund dafür: Der Vertrieb ist dafür zuständig, dass die Musik in Playlists landet und im Allgemeinen für die Promotion zuständig ist – heißt es laut Mois.

Anschließend erklärt Mois, dass Rapper oft damit rumprahlen würden, dass sie mit ihren ersten „100.000 Euro“ sich eine Uhr gekauft haben. Doch so funktioniert das Ganze laut dem Rapper nicht, denn für das Geld verlange der Vertrieb von dem Rapper eine bestimmte Leistung – wie zum Beispiel ein Album und Singles.

Er erklärt, dass das „Hallen füllen“ bei Live-Auftritten essenziell ist und der Künstler erst dann einen starken Gewinn macht, wenn seine Tickets gut verkauft werden. Danach kritisiert er, dass 80% der heutigen deutschen Rapper, nur Konsum-Musik machen. Das führt dazu, dass die Fans sich nicht für die Person hinter der Musik interessieren und deswegen keine Tickets kaufen würden.

Placements

Auch Placements erklärt Mois in seinem Video. Als Beispiel nimmt er den Stream-Giganten Montanablack. Laut Mois kann der Streamer ohne Schwierigkeiten einen sechsstelligen Betrag für ein Placement verlangen – sei es nun eine Softdrink-Marke oder eine Apple-Watch. Der Preis bei den Placements hängt stark davon ab, wie viel Prestige der Künstler hat. Mois erklärt es ganz simpel: Je krasser der VIP-Status, die Musik, etc. desto mehr Geld könne der Künstler für diverse Produkt-Platzierungen verlangen.

100.000 Euro

Der Rapper Mois erklärt strukturiert, wie viel ein Künstler von seinen „ersten 100.000 Euro“ am Ende noch haben kann, wenn alles sauber abläuft. Musikvideos haben in den letzten Jahren stark an Qualität zugenommen – Laut Mois kann für mehrere Musikvideos ein Betrag von 25.000 Euro ausgegeben werden. Für Beats und den Manager müsse der durchschnittliche Rapper etwa 27.000 Euro bezahlen. Die Promo-Phase – eine der wichtigsten Phasen für Rapper – kann auch etwa 15.000 Euro kosten. So bleiben dem Künstler etwa 33.000 Euro am Ende übrig.

„Dominoeffekt“

Später im Video erklärt Mois, dass die fünf Säulen alle voneinander abhängig sind: „(…) Ich habe euch gesagt, dass das ganze Gerüst miteinander zu tun hat. Wie kriegt man also mehr Geld bei einem Placement? Wie kriegt man mehr Geld bei Auftritten? Wie kriegt man mehr GEMA-Geld? – Ergo, ich habe mehr Streams gemacht auf Spotify. Das passiert nur dann, wenn du verkaufst. Wie verkaufst du in der Musik? Durch Streams.“

Gekaufte Klicks

Der verwerflichste Punkt an diesem Business ist für Mois folgender: „(…) Das Ding ist, du kannst kein sauberes Geld in unoffizielle Streamingdienste stecken. Das heißt, du musst ein schwarzes Geld da rein gesteckt haben. Du beginnst deine Karriere schon mit etwas Unschönem, und nimmst schmutziges Geld – nimmst danach Sauberes von deinem Vertrieb. Das Geld, was du dann rauskriegst, weil du ja im letzten Album so viele Streams gemacht hast – wo du die gekauft hattest – kriegst du statt 100.000 Euro jetzt, 400.000 Euro. Das heißt, du hast hier 60.000 Schwarzgeld abgegeben und hast es gewaschen.“

Korrupt

Zum Abschluss kritisiert Mois die gesamte Musiker-Szene und bezeichnet sie als korrupt. Er bezeichnet das Ganze als eine gigantische, sich niemals endend drehende, „Geldwäschemaschine“. Sollten die Streamingplattformen gegen gekaufte Klicks angehen, dann müssten die Künstler unter anderem ihre Goldplatten zurückgeben, Chart-Platzierungen müssten neu berechnet werden und der Aktienpreis dieser Plattform würde stark sinken, schlussfolgert der Label-Chef in seinem Enthüllungsvideo. Letztendlich sagt Mois: „Wenn einer dieser Parteien fallen würde, dann würden sie alle fallen.“

Hier könnt ihr euch das informative Video von Mois anschauen:

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