SeroDix verprügelt – Polizei entschuldigt sich und stellt Polizisten vom Dienst frei
SeroDix
Mitte Oktober schockierte ein weiterer Fall von Polizeigewalt die Deutschrap-Szene. Völlig ohne Grund zogen Beamte den Newcomer-Rapper SeroDix, der gerade in seinem Auto unterwegs war, aus dem Verkehr und durchsuchten ihn. Ohne auf etwas verdächtiges zu stoßen, nahmen sie ihn auf die Polizeiwache mit und durchsuchten seine Sachen.
In der Wache dreht SeroDix eine Story und informierte seine Fans darüber, dass er von den Beamten schlecht behandelt wird. Direkt danach sollen die Beamten handgreiflich geworden sein. Erst Stunden später folgten die nächsten Stories von SeroDix aus dem Krankenhaus. Gut eine Woche später berichtete er dann, was die Polizisten ihm angetan haben und wie schwer seine Verletzungen in Folge des Angriffs wirklich sind,
SeroDix über seine Verletzungen
„Mein Leben hing dort am seidenen Faden (…) Ich habe keine Luft mehr gekriegt und dadurch lila-rote Punkte im Gesicht. Aufgrund von Sauerstoff-Mangel über längere Zeit, das sind Erstickungssymptome. Ich habe gesagt, dass ich nicht mehr atmen kann und ihr habt mir weiter mit ganzer Kraft zu 5. oder mehr die Luft genommen. Dadurch habt ihr auch 2 Rippen von mir gebrochen und ich kann bis heute nicht schmerzfrei atmen!“
Polizisten freigestellt
Knapp 2 Monate nach dem Vorfall gibt es nun ein erstes Follow-Up. SeroDix gibt bekannt, einen ersten Teilerfolg errungen zu haben. Wie er erklärt, erreichte ihn heute ein Brief vom Kriminalfachdezernat in Nürnberg. Der Kriminaloberkommissar gibt darin ein Statement zu dem Vorfall ab. Demnach habe eine interne Untersuchung die Vorwürfe des Rappers bestätigt.
Infolge dieser Erkenntnisse wurden die beteiligten Polizisten vom Dienst freigestellt. Außerdem entschuldigt man sich im Namen der bayrischen Polizei für den Angriff. Das ist definitiv ein Einlenken, das wohl nicht jeder erwartet hätte und ein konsequentes Handeln der Polizei. Ein Abschluss für den Fall ist das für SeroDix allerdings nicht.
Er gibt zu verstehen, dass es ein erster Schritt ist, er sich damit aber noch nicht zufrieden geben möchte. Die körperlichen Schäden und rassistischen Äußerungen, die er durch die Beamten erleiden musste, sind durch einen Brief nicht behoben. Zumal ihm auch nicht mitgeteilt wird, was die Freistellung konkret bedeutet. Wir wünschen viel Erfolg beim weiteren Vorgehen gegen die Täter!
Auszug aus dem Brief vom Kriminalfachdezernat
„Infolge unserer internen Ermittlungen mussten wir bedauerlicherweise feststellen, dass die von Ihnen aufgezeigten Videoaufnahmen, Beweisfotos und Krankenhausberichte auf eine ungerechte und für uns nicht hinnehmbare Dienstausführung hindeuten. (…)
Hiermit möchten wir uns im Namen der gesamten bayrischen Polizeibesatzung bei Ihnen für den entstandenen finanziellen sowie physischen Schaden entschuldigen. Wir bitten um Nachsicht und möchten Sie zudem auf diesem Wege darüber informieren, dass wir hierbei selbstverständlich nicht untätig geblieben sind. In den jeweils geführten Einzelgesprächen mit den hierbei involvierten Beamten, wurden diese infolge dessen bis auf Weiteres vom Dienst freigestellt.“