Kaum Geld – Sentino legt seine Spotify-Einnahmen in Polen offen

Polen

Vor inzwischen 7 Jahren hat Sentino den Schritt zurück nach Polen gewagt und dort seine Karriere von Grund auf neu gestartet. Und während man ihm in Deutschland keine weitere relevante Karriere mehr zugetraut hätte, konnte er das Ruder wieder rumreißen: Wenige Jahre später ist Sentino einer der größten Rapper in Polen.

Sein Mix aus polnischer und spanischer Musik kommt in der polnischen Szene extrem gut an und hat ihm eine ganze Reihe von Gold- und Platin-Awards in Polen eingebracht. Über ein Dutzend Songs haben die Marke von 10 Millionen, bzw. 20 Millionen Streams überschritten. Auch seine Arbeitsmoral ist deutlich gestiegen und Sentino ist in puncto Releasedichte jetzt einer der fleißigsten Rapper überhaupt.

1.300 Euro für 1 Million Streams

Doch trotz seines Erfolgs ist die finanzielle Situation für Sentino nicht unbedingt komfortabel. Grund dafür ist ist miserable Ausschüttung in Polen. Wie Sentino offenlegt, verdient er an 1 Million Streams nur 1.300 Euro, was im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nahezu nichts ist. Vor allem im Angesicht von steigenden Preisen sei es ihm nicht möglich, seinen erreichten Lebensstil bei gleichbleibender Ausschüttung beizubehalten.

Sentino über Spotify in Polen

„Spotify Polen muss die Preise und Auszahlungen proportional zur Inflationsrate steigern. In meinem Fall bspw., ist es nicht möglich, einen vernünftigen Lebensstil beizubehalten wenn Butter in Spanien 5 Euro kostet, aber eine Million Streams nach wie vor nur 1.300 Euro einbringen. Wir haben Millionen von monatlichen Streamer, aber leben immer noch als würden wir nicht dazugehören.

Wir haben Platin-Schallplatten an der Wand und Zukunftsängste im Kopf. Willkommen im Jahr 2024. Löst dieses Problem JETZT! (…) Künstler aus Großbritannien und beispielsweise Finnland verdienen mit Streaming viermal mehr als Künstler aus Polen. Für einen jungen Künstler ist es wirtschaftlich NICHT rentabel, für Polen Musik zu machen. Geht lieber zur Schule.“

Der Vergleich zu Netflix

„Irgendwie hat Netflix überall fast die gleiche Preisliste. Man muss verstehen, dass die Hälfte der Künstler in Polen nichts hat und der Rest in Käfigen darum kämpft, Getränke und Bars zu verkaufen, um es für sie profitabel zu machen. Und alles was erreicht werden könnte, verschwindet mit der Zeit, denn 90 % der Musik auf dem Markt ist zum Wegwerfen bestimmt. Polen sollte eine eigene Plattform schaffen, damit ihr Geld an ihre Künstler geht und nicht an das Time Square Billboard von Taylor Swift.“

Hier seht ihr den Aufruf