Fard und Pa Sports erklären, wie das Label von Xatar Pleite gegangen ist
Xatar
Vor kurzem gab Xatar ein vielbeachtetes Interview bei den Kollegen von HiphopDE. Dort sprach er erstmals ausführlich über die Insolvenz seines Labels Goldmann Entertainment und 4 weiterer GmbHs die mit Goldmann zusammenhängen. Im September letzten Jahres machte die Meldung die Runde, dass das Label, das zeitweise Mega-Acts wie Mero und Eno unter Vertrag hatte, kein Geld mehr hat.
Xatar gab in dem Gespräch an, sich mit der Größe seines Label-Imperiums übernommen zu haben. Vor allen Dingen delegierte er Aufgaben an Personen ab, die nicht richtig mit der Verantwortung umgegangen seien. Während die Kosten aus dem Ruder liefen, war er selbst zu sehr mit seinem Kinofilm beschäftigt, um sich um die Finanzprobleme seines Labels zu kümmern.
Fard & Pa Sports
Trotz dieser Erklärung stellt sich die Frage, wie ein riesiges Label wie Goldmann trotz hoher laufender Einnahmen so viele Schulden aufbauen konnte, dass man die Kosten irgendwann nicht mehr decken konnte. Dazu liefern Fard und Pa Sports jetzt eine kleine Analyse in ihrem „Made in Germany“-Podcast ab.
Als erfahrene Labelchefs, bzw. Labelmanager gibt es kaum jemanden im Deutschrap, der sich besser mit den geschäftlichen Hintergründen auskennen als die beiden. Zusätzlich dazu klärt Fard über einen bekannten Irrtum auf. Demnach könne man sehr wohl als Privatperson für eine GmbH haften, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.
Fard analysiert die Pleite von Xatar
„Xatar sagt, dass er viel zu viel Verantwortung an Leute abgegeben hat, denen er nicht diese Verantwortung hätte übergeben dürfen. Weil die dann quasi fahrlässig mit dieser Verantwortung umgegangen sind. (…) Da ist es irgendwann so gewesen, dass die – so wie ich es verstanden habe – zahlungsunfähig geworden sind.
Und wie kann das sein wenn alle Künstler funktionieren, dass ein Label zahlungsunfähig wird? Das passiert, wenn die Leute im Controlling schlafen. Eigentlich müsste denen, bevor das Geld ausgegeht, das Controlling dir sagen: Digga, hör auf Geld auszugeben. Wir haben kaum noch Geld. Aber wie gesagt, ob der das so aufgestellt war oder nicht, dass wissen nur er und seine Mitarbeiter.“
Haftung mit Privatvermögen bei Fahrlässigkeit
„Ich hoffe für Xatar, dass die Musikkataloge, die die GmbH hat, demnächst wieder soviel Geld einspielt, dass sie diese Verbindlichkeiten begleichen kann. Sodass das Finanzamt aus Kulanz sagt, wir gehen nicht an dein Privatvermögen. Aber dann bleibt immer noch die Frage: Wie zahlt er dann die Künstler aus? Wenn du zeitgleich dem Finanzamt und den Künstlern Geld schuldest, poah.“
Hier hört ihr den Podcast