Chef ist Migrantin – Frau aus dem Sylt-Video hat ihren Job verloren

Skandal-Video auf Sylt

Ein Video, das während einer Party auf der Insel Sylt aufgenommen wurde, hat in Deutschland für große Empörung gesorgt. Das Video zeigt mehrere junge Männer und Frauen, die Parolen wie „Ausländer raus, Deutschland den Deutschen“ singen.

Diese Bilder verbreiteten sich schnell auf sozialen Netzwerken und lösten landesweit heftige Reaktionen aus. Selbst Bundeskanzler Olaf Scholz meldete sich zu Wort und verurteilte die Aktionen im Video über Twitter: „Solche Parolen sind eklig. Sie sind nicht akzeptabel.“

Die Reaktionen beschränken sich nicht nur auf politische Kreise. Auch aus der Deutschrap-Szene kamen kritische Stimmen. Künstler wie Manuellsen und Haftbefehl äußerten sich negativ über die im Video gezeigten Verhaltensweisen.

Konsequenzen für Beteiligte

Die Konsequenzen für die Beteiligten ließen nicht lange auf sich warten. Eine der Frauen, die in dem Video zu sehen war, wurde kurz nach der Verbreitung des Videos von ihrem Arbeitsplatz entlassen. Ihre Chefin, selbst Migrantin, veröffentlichte auf Instagram ein klares Statement, in dem sie ihre Entscheidung begründete und ihre tiefe Bestürzung und Enttäuschung über das Verhalten ihrer ehemaligen Mitarbeiterin ausdrückte. Sie betonte, dass solch ein Verhalten in ihrem Unternehmen und in der Gesellschaft, in der sie ihr Kind aufziehen möchte, keinen Platz hat.

Das Statement der Chefin

„Wie die meisten von euch habe auch ich voller Bestürzung das Video von Sylt mit ausländerfeindlichen Parolen in den sozialen Netzwerken gesehen. Abgesehen von dem ohnehin abscheulichen Inhalt des Videos hat es mich schockiert, verletzt und enttäuscht, zu sehen, dass eine der Personen aus dem Video mit mir in einem Anstellungsverhältnis stand.

Für mich stand außer Frage, dass ich unmittelbar nach Kenntnis dieses Videos das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung auflösen werde und dies auch bereits getan habe. Ich distanziere mich nicht nur von dem Inhalt, sondern ausdrücklich auch von sämtlichen Personen, die in diesem Video auftreten. Ich bin selbst Migrantin und als werdende Mutter steht alles, was in diesem Video zu sehen ist, für eine Gesellschaft, in der ich mein Kind nicht großziehen möchte.“

Hier seht ihr es

 

milena.karl via Instagram
milena.karl via Instagram