22 Jahre später – Kool Savas antwortet auf seinen ältesten Beef-Gegner

(Credits: Studiokeven)

Rap-Festivals 

Im aktuellen Jahr stehen die großen Hiphop-Festivals so stark in der Kritik wie selten zuvor. Erst gestern machte Ikkimel ihrem Ärger über das Open Air Frauenfeld Luft und bemängelte u.a. den geringen Frauenanteil im Line-Up. Nur 1/7 aller Acts sind weiblich. Und auch das Splash!-Festival wurde kürzlich von einem Veteranen der Deutschrap-Szene kritisiert.

MC Rene

Geäußert wurde die Kritik von MC Rene, einem Rapper dessen größte Erfolg um die Jahrtausendwende stattfanden. Heutzutage gilt er als Rap-Veteran und wird von einigen als Legende bezeichnet. In den 2000er-Jahren war er selbst einer der Artists die vom Splash! gebucht worden sind.

Heute sieht er den ursprünglichen Spirit des Festivals als verloren an, dies bringt er in einem längeren Statement zum Splash!-Festival zum ausdruck. Er bemängelt, dass es dem Festival und den teilnehmenden Künstlern und Zuschauern nicht mehr im Hiphop in seiner Essenz, sondern einzig und allein um den Event-Charakter geht:

„Früher war Hip-Hop ein Ort für Haltung, Skills, Geschichten. Heute ist Hip-Hop oft nur noch ein Ort für Content, Clips, Momente – schneller verpufft, als die Insta-Story laden kann. (…) Ich habe gesehen, wie ein Festival vom Underground-Treffen zu einem riesigen Pop-Event wurde.“

Kool Savas

Jetzt antwortet Kool Savas auf das Statement von MC Rene. Dabei ist auch die Vorgeschichte der beiden Rapper erwähnenswert. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere führte MC Rene eine Fehde mit Kool Savas und Eko Fresh, die den legendären Disstrack „Renexekution“ veröffentlichten. 18 Jahre später hat sich Kool Savas für den Disstrack entschuldigt.

In seiner aktuellen Antwort auf Rene widerspricht er dessen Aussage und zeichnet ein weniger düsteres Bild als sein ehemaliger Beef-Gegner. Zwar kann er den Gedanken im Grundsatz nachvollziehen, merkt aber an, dass die Festivalszene sich in eine weniger genreabhängige Richtung entwickelt hat.

Aktuelles Beispiel: Das Techno-Festival World Club Dome widmete erstmals seinen gesamten Sonntag einzig und allein Hiphop-Artists, darunter 50 Cent und Maxwell. Im Umkehrschluss sind dafür auch Künstler anderer Genres auf traditionell Hiphop-lastigen Festivals wie dem Splash! vertreten, so argumentiert Kool Savas.

Das Statement von Kool Savas