Jalil wurde wegen seiner Hautfarbe verprügelt

Rassismus

In den letzten Tagen kochte das Thema Rassismus im deutschen Rap neu auf. Hauptauslöser waren Maskulin-Rapper Fler und einer seiner Freunde, der einen rassistischen Witz gemacht hat. Der Berliner Musiker, der in den Jahren zuvor viel für die schwarze Community im Deutschrap gemacht hat, lachte über den Witz und stellte ihn in seiner Story online.

Jalil

Der Aufschrei nach diesem Vorfall war riesig. Und auch die Kritik an Maskulin-Signing Jalil wuchs im Laufe der Tages. Gerade er als schwarzer Rapper hätte einschreiten sollen und seinen langjährigen Freund Fler darauf hinweisen sollen, dass seine Tat falsch war. Jalil hielt jedoch zu Fler und stritt zwar nicht ab, dass die Aktion falsch war, bemängelte jedoch, dass der Aufschrei unverhältnismäßig war.

Verprügelt

Nun meldet sich Jalil erneut zum Thema zu Wort und liefert seine ganz persönliche Geschichte zum Thema Rassismus. Dabei offenbart er auch, dass er schon im Kindergarten aufgrund seiner Hautfarbe verprügelt wurde. Auch später wurde es nicht besser, da seine Mitschüler dieses Verhalten von ihren Eltern gelernt haben. Unten könnt ihr die ganze, erschütternde Geschichte lesen:

„Dieses Foto sieht süß aus, oder? Ich erzähle euch die Geschichte dahinter. Das erste Mal wurde ich im Kindergarten verprügelt als ich 4 war. Ich erinnere mich daran. Man sagt das Gehirn speichert die schönsten und schlimmsten Erlebnisse ab, die man durchlebt hat. Das ging dann regelmäßig so weiter. Der Grund? Ich sah anders aus. Ich stamme von den Affen ab und bin dreckig und eklig. Ein Negerkind und ein Bastard ohne Vater. Das wurde unschuldigen Kindern von ihren Eltern beigebracht und so waren es die Worte von anderen Kindern. 

Dann kam ich in die Grundschule… wir hatten ein Theaterstück. Meine Lehrerin Fr. Schwab fand mich toll und musikalisch begabt, also sagte sie, ich soll derjenige sein, der den Prinz spielt. Ich war stolz und glücklich. Wir haben regelmäßig geprobt und ich hatte das erste mal als kleiner Junge das Gefühl von Stolz und Glück. Als es dazu kam, dass ich die Prinzessin auf dem Thron an die Hand nehmen sollte, sagte sie „Iiiiih! Dich fasse ich nicht an.“ also verschränkte ich die Hände hinter meinem Rücken. Meine Mutter stand stolz im Publikum also lächelte ich, als sie das Foto schoss, aber innerlich hab ich geweint, weil ich die Abneigung nicht verstand. Bis heute nicht.

In den folgenden Jahren fing ich an alle Kinder zu verprügeln, die mich gedemütigt haben und habe ihnen die Demütigung zurück gegeben, die sie mich haben spüren lassen. Und es hat nix verändert. Bis heute nicht. Wenn ich sehe, wie gleichgültig Menschen mit Rassismus umgehen verletzt es mich, aber ich weiß auch, dass Krieg gegen diese Leute nix ändern wird, denn das Problem sitzt viel tiefer. Hass schürt nur mehr Hass. Wir alle haben eine Verantwortung, als Menschen. Wenn jemand also falsch verstanden hat, was ich signalisieren wollte, dann tut es mir leid, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Niemals werde ich Diskriminierung gegenüber irgendeiner Nationalität, Hautfarbe, Religion oder Herkunft tolerieren. Von Niemanden!

Ich werde zukünftig meine Stimme nutzen um die Zukunft aufzuklären und zu verdeutlichen, dass wir alle miteinander können, wenn wir uns gegenseitig respektieren, unterstützen und wenn wir wollen. Ich hoffe ihr seid mit mir. „

Hier seht ihr das Foto

 

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Dieses Foto sieht süß aus, oder? Ich erzähle euch die Geschichte dahinter. Das erste Mal wurde ich im Kindergarten verprügelt als ich 4 war. Ich erinnere mich daran. Man sagt das Gehirn speichert die schönsten und schlimmsten Erlebnisse ab, die man durchlebt hat. Das ging dann regelmäßig so weiter. Der Grund? Ich sah anders aus. Ich stamme von den Affen ab und bin dreckig und eklig. Ein Negerkind und ein Bastard ohne Vater. Das wurde unschuldigen Kindern von ihren Eltern beigebracht und so waren es die Worte von anderen Kindern. Dann kam ich in die Grundschule… wir hatten ein Theaterstück. Meine Lehrerin Fr. Schwab fand mich toll und musikalisch begabt, also sagte sie, ich soll derjenige sein, der den Prinz spielt. Ich war stolz und glücklich. Wir haben regelmäßig geprobt und ich hatte das erste mal als kleiner Junge das Gefühl von Stolz und Glück. Als es dazu kam, dass ich die Prinzessin auf dem Thron an die Hand nehmen sollte, sagte sie „Iiiiih! Dich fasse ich nicht an.“ also verschränkte ich die Hände hinter meinem Rücken. Meine Mutter stand stolz im Publikum also lächelte ich, als sie das Foto schoss, aber innerlich hab ich geweint, weil ich die Abneigung nicht verstand. Bis heute nicht. In den folgenden Jahren fing ich an alle Kinder zu verprügeln, die mich gedemütigt haben und habe ihnen die Demütigung zurück gegeben, die sie mich haben spüren lassen. Und es hat nix verändert. Bis heute nicht. Wenn ich sehe, wie gleichgültig Menschen mit Rassismus umgehen verletzt es mich, aber ich weiß auch, dass Krieg gegen diese Leute nix ändern wird, denn das Problem sitzt viel tiefer. Hass schürt nur mehr Hass. Wir alle haben eine Verantwortung, als Menschen. Wenn jemand also falsch verstanden hat, was ich signalisieren wollte, dann tut es mir leid, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Niemals werde ich Diskriminierung gegenüber irgendeiner Nationalität, Hautfarbe, Religion oder Herkunft tolerieren. Von Niemanden! Ich werde zukünftig meine Stimme nutzen um die Zukunft aufzuklären und zu verdeutlichen, dass wir alle miteinander können, wenn wir uns gegenseitig respektieren, unterstützen und wenn wir wollen. Ich hoffe ihr seid mit mir. #DeuRapUnity

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