Cannabis in Deutschland – Bundestag stimmt für Legalisierung
Historischer Schritt: Cannabis-Legalisierung in Deutschland
Die deutsche Legislative hat einen entscheidenden Schritt zur Legalisierung von Cannabis unternommen. Mit einer Mehrheit stimmte der Bundestag für die Legalisierung von Cannabis, eine Entscheidung, die als Wendepunkt in der deutschen Drogenpolitik gesehen wird.
Ab dem 1. April 2024 dürfen Erwachsene in Deutschland bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und bis zu drei Pflanzen für den persönlichen Gebrauch anbauen. Dieser historische Beschluss markiert einen signifikanten Wandel in der Betrachtung und Handhabung von Cannabis und könnte weitreichende gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen haben.
Neben der Entkriminalisierung des Besitzes für den Eigenbedarf, wird auch der Konsum in den eigenen vier Wänden liberalisiert. Bis zu 50 Gramm dürfen privat gelagert werden, was einen deutlichen Schritt zur Entstigmatisierung von Cannabisnutzern darstellt. Die Legalisierung zielt darauf ab, den illegalen Markt zu schwächen und den Konsum durch regulierte Rahmenbedingungen sicherer zu gestalten. Darüber hinaus können Personen, die in der Vergangenheit wegen Besitzes unter 25 Gramm verurteilt wurden, einen Antrag auf Löschung dieser Einträge aus dem Bundeszentralregister stellen.
Die Zukunft des Cannabiskonsums in Deutschland
Der Gesetzesbeschluss sieht vor, dass sogenannte Anbauvereinigungen entstehen dürfen. Diese Vereinigungen erlauben es Mitgliedern, gemeinschaftlich Cannabis anzubauen und zu verteilen, wobei die maximale Mitgliederzahl auf 500 Personen begrenzt ist. Die Clubs, deren Start für den 1. Juli geplant ist, werden eine regulierte und soziale Komponente zum gemeinschaftlichen Anbau bieten.
Sie repräsentieren einen innovativen Ansatz, um den privaten Anbau von Cannabis zu organisieren und gleichzeitig den Konsum aus dem Schwarzmarkt herauszuholen. Die vollständige Legalisierung, einschließlich des Verkaufs von Cannabis, steht noch aus und hängt von den Bestimmungen des EU-Rechts ab. Die aktuelle Gesetzgebung basiert auf der Ausnahme des persönlichen Konsums, der im nationalen Recht erlaubt sein kann.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonte in der Debatte, dass die bisherige Drogenpolitik nicht mehr haltbar sei und mit der neuen Gesetzgebung der Schwarzmarkt effektiv bekämpft werden soll. Obwohl das Gesetz noch den Bundesrat passieren muss, wird erwartet, dass es ohne größere Verzögerungen umgesetzt wird, da keine Zustimmungspflicht besteht. Somit steht Deutschland am Beginn einer neuen Ära der Drogenpolitik, die das Potenzial hat, die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht positiv zu verändern.