Radiosender kämpfen für Capital Bra

Radio-Streit

Mit Sendern wie Big FM, Jam FM oder auch Kiss FM findet deutscher Rap mittlerweile regelmäßig im Radio statt. Nicht nur die Songs der Musiker werden täglich gespielt, die Rapper werden regelmäßig auch zu Gesprächen eingeladen, was dazu beiträgt, dass die Relevanz dieser Musikrichtung endlich den Stellenwert bei den Medien bekommt, den sie auch verdient.

Den meisten Fans dürfte allerdings nicht entgangen sein, dass die aller meisten – meist öffentlich-rechtlichen – Radiosender kaum die Musik abspielen, die für die Jugend am wichtigsten ist. Einige Sender erklärten erst vor ein paar Tagen offen, dass Rapper wie Capital Bra für ihre Zielgruppe nicht interessant sein. Obwohl der Bratan seit einem Jahr fast durchgehend in den Top 10 vertreten ist, kennen ihn dadurch kaum Menschen außerhalb der Rapszene.

Jugendsender

Das bringt unter anderem Patrick Morgan, den Programmdirekter von Big FM auf die Palme. „Wenn die deutschsprachigen Sender Hip-Hop wie den von Capital Bra nicht beachten, ist das quasi Zensur deutschen Kulturguts“, sagt er der Bild gegenüber. Des Weiteren mahnt er an: „Wer die Jugend so mit Füßen tritt, kann nicht erwarten, dass sie sich für das ‚alte Medium‘ Radio noch begeistert. Diese Sender werden in der Zukunft keine Relevanz für junge Menschen haben.“

Auch York Strempel von Kiss FM kann die Haltung der Sender nicht verstehen: „Unsere Hörer feiern Deutschlands derzeit angesagtesten Deutsch-Rap-Act hart und wir auch. Deshalb haben wir ihn aktuell alle zwei Stunden im Programm.“

Laut BILD kommen alleine diese beiden Sender auf tägliche Hörerzahlen von 2,4 Millionen Menschen. Wenn traditionelle Radiosender ihren Kleinkrieg gegen Deutschrap beenden würden, könnte die zurzeit meist gehörte Musikrichtung in Deutschland endlich auch anständig im Radio repräsentiert werden.

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