Womit Toony aktuell Karriere machen will
Toony
Wenn euch der Name Toony noch etwas sagt, dürftet ihr schon verdammt lange mitverfolgen was im Deutschrap so geht. Vor etwas mehr als 5 Jahren wurde fast täglich über den damaligen „King of Hate“ gesprochen und berichtet. Der heute 35 jährige hat mit kontroversen Videoblogs und unzähligen Statements zu damals aktuellen Themen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen können.
Auch Disstrack waren ein Mittel, um den Fokus der Rap-Öffentlichkeit zu rücken. Unter anderem führte der „Muskelgigant“ Fehden mit Juliensblog und Fler, die er beide disste und an ihrem jeweiligen Wohnort aufsuchte. Teilweise besuchte er auch Leute, die ihn auf Twitter haten, um sie mit einer Schelle „zu erziehen“.
Höhepunkt seiner Bekannheit war die Promophase zum Album „Stabil“, das sogar auf Platz 34 charten konnte. Die Singles „Erziehungsschelle“ und „King of Doubletime“ wiesen für damalige Verhältnisse starke Klicks auf. Der Song „Letzter Kampf“, in dem er über die Krebserkrankung eines Freundes rappt, brachte ihm sogar Lob von einigen bekannten Youtube-Formaten ein.
Absturz
All der Aufmerksamkeit und den Promo-Beefs zum Trotz, hat Toony es jedoch nie geschafft seine Hater zu Fans zu machen. Anders als bei bspw. Money Boy fehlte die künstlerische Vision, sodass die musikalische Weiterentwicklung ausblieb.
Stattdessen vergraulte Toony seine Fans, indem er in seinen Blogs immer öfter ein rechtsradikales bis christlich fundamentalistisches Weltbild offenbarte. Die sprachliche Gewandtheit, die ihn zeitweise ausmachte, wich wirren, unzusammenhängenden Aussagen und unstrukturierten Sätzen. Als sein Hype endgültig vorbei war, kehrte er Deutschrap den Rücken und ging nach Polen, um es dort als Rapper zu versuchen.
Danach verliert sich die Spur von Toony ein wenig. Auf seinem Youtube-Kanal tauchen mal polnische, mal deutsche Songs auf. Zuletzt versuchte er sich scheinbar daran, auf den Sommerhit-Hype in Deutschland aufzuspringen. Auch das lief nur mäßig erfolgreich. Die Musikvideos wirken hochwertig, die musikalische Limitierung von damals kann er aber immer noch nicht ablegen.
Meinungsblogger
Seit rund einer Woche versucht sich der Deutsch-Pole deshalb wohl in einem neuen Bereich. Auf Youtube veröffentlicht er seit neuestem Videoblogs, in denen er als Meinungsblogger über aktuelle Themen spricht. Die Videos haben Titel wie „Mit dem Schwert abgeschlachtet! Mord in Stuttgart“ oder „Skrupellose Gewalt in Deutschland! Jetzt reichts!“
Hat er sich früher oftmals nur mit Gewalt zu helfen gewusst, verabscheut Toony dies heutzutage offenbar und trägt seine Meinung zu Ereignissen vor, die aktuell in den Medien sind. Mit seinem Video über den Schwertmord in Stuttgart landete er sogar einen Treffer – das Video steht bei 190.000 Klicks nach 5 Tagen.
Mit den bisherigen Videos spricht Toony klar eine nationalistisch gesinnte Zielgruppe an und trifft Aussagen über Flüchtlinge, die man so schon aus dem Lager der AfD kennt. Flüchtlinge können sich nicht integrieren, wollen kein Deutsch lernen usw.
Die Verbindung, dass Leuten aus seinem Heimatland dieselben diskriminierenden Unterstellungen gemacht wurden, bevor Polen in die EU eingetreten ist, scheint er dabei gar nicht zu ziehen.
Hier sein erfolgreichstes Meinungsvideo