Pa Sports antwortet Arafat und spricht über Bushido und Capital Bra

Arafat Abou-Chaker

Vorgestern Abend reagierte Arafat Abou-Chaker auf ein neues Interview von Pa Sports. In dem Gespräch äußerte sich der LiP-Chef kritisch in Bezug auf kriminelle Großfamilien, die zurzeit Einzug in die deutsche Rapszene erhalten und sich auf mehr oder weniger kriminellen Wegen einen Stück vom Kuchen holen wollen.

Dabei sprach der Rapper auch über die Situation von Bushido, der jahrelang mit Arafat zusammengearbeitet hat. Die Aussagen in dem Gespräch schienen dem Berliner Clan-Chef nicht besonders zu gefallen, sodass er ihm auf Instagram unterstellte, an einem Napoleonkomplex zu leiden. Zudem machte er sich über die Körpergröße von Pa Sports lustig.

Arafat feuert gegen Pa Sports

Pa Sports

Nun gibt es die Antwort des 29-Jährigen. Darin stellt er er noch einmal klar, was seine Meinung zu kriminellen Strukturen im Rap ist und in welcher Sache er sich während des Interviews falsch ausgedrückt hat. Dabei spricht er auch über Capital Bra und Bushido.

Meinung zu Großfamilien:

„Äh ja Leute, hab ich natürlich mitbekommen. Das Ding ist, ich hab mir auch gestern das Interview nochmal reingezogen, was ich bei Rooz gegeben hab und ihr wisst, es ist immer ein Unterschied zwischen Interview geben und hinterher nochmal selber angucken. Und was soll ich sagen, ich versteh seine Reaktion auf jeden Fall, weil ich hab halt..

Ich glaub jeder hat die Grundessenz von dem was ich sagen wollte verstanden. Also ganz kurz erklärt: Ich bin gegen Unterdrückung. Gegen jegliche Form von Unterdrückung, ob in Musik, ob klein, ob groß, ob in anderen Geschäften, ob in anderen Branchen und ich steh zu 100% zu meiner Meinung. Und zwar, dass ich es falsch finde, dass irgendwelche Leute unterwegs sind. Dass es mittlerweile in der Szene sehr giftig und ekelhaft geworden ist.

Und ich bin gegen Menschen, die probieren irgendwelche Rapper zu vereinnahmen und probieren sich Geld zu erpressen und zu unterdrücken und zu machen. Ich find das richtig Sche*ße und ich sehe halt so bisschen, dass der Trend in die Richtung geht und dass die Rapper und Leute immer mehr irgendwie kritisiert werden.“

Über Capital Bra:

„Zum Beispiel vor ein paar Wochen als diese Sache mit Capi war, ist bei ihm auch richtiger Sh*tstorm ausgebrochen. Und ich bin der Meinung, dass wenn ein junger Typ in so eine Situation gerät, dann hat er halt nicht viel Spielraum. Er kann entweder sich jemanden suchen, der ihn beschützt. Er kann auf die Straße gehen, es selber klären und natürlich auch einiges aufs Spiel setzen oder er kann zur Polizei gehen. Ich hab in meinem Leben auch schon oft Probleme gehabt und ich bin noch nie zur Polizei gegangen. Das ist nicht mein Ding.

Aber wenn es jemand tut, ist er für mich nicht direkt deswegen ein Nicht-Mann oder sonst etwas. Und ich finde man sollte mal langsam über die Menschen reden, die sowas machen, weil das ist halt auch asozial und darüber redet keiner. Man redet immer nur über die Rapper, die am Ende irgendwas machen, um dem zu entkommen. Und das ist meine Meinung und zu dieser Meinung stehe ich.“

Über Bushido und Arafat:

„Das einzige Problem und ein Fehler, den ich mir auch eingestehe.. Bushido und Arafat sind einfach das Paradebeispiel für diese Sache. Diese ganzen Beziehungen und Verhältnisse sind inspiriert von dem Ding, was die halt miteinander hatten und weil dieses ding immer als Beispiel genutzt wird, hab ich automatisch darüber gesprochen, als ob ich schon ein Urteil gefällt hätte. So als Arafat in meinen Augen auch ein Erpresser, ein Unterdrücker und ein Tyrann ist.

Und ich hab dieses Urteil gar nicht zu fällen, weil ich nicht weiß wer von den beiden eigentlich schuldig ist, im Recht ist, im Unrecht ist. Ich hab keine Ahnung. Und in dem Moment haben wir dieses Ding ganze Zeit als Beispiel benutzt. Um halt auf dieses Thema „Unterwelt im Deutschrap“ einzugehen nutzt man das als Beispiel und dann rede ich die ganze Zeit so, als ob das schon beschlossene Sache ist.

Ich kann verstehen, dass er sich davon beleidigt gefühlt hat. Weil normalerweise, wir sehen uns auch ab und zu hier in Berlin und haben ein cooles Verhältnis. Und ich sag dir ehrlich, hätte ich das Interview vorher nochmal geguckt, hätte ich das glaube ich nicht so stehen lassen, weil die Worte, die ich gewählt habe, waren einfach nicht so smart. Es war schon sehr straight in eine Richtung und deswegen.. am Ende des Tages, ich hab kein Problem, alles cool.

Und ich find auch seine Reaktion nicht schlimm, er hat gesagt ‚Helft ihm bei dem Feature‘. Alles gut, aber ich hab da halt wirklich nicht dran gedacht, dass ich mit der Art und Weise, wie ich diese Sache argumentiert habe, eigentlich sage: ‚Er ist auch so‘ Und ich weiß nicht wie er ist, auch hab auch nichts mit Bushido zutun, er ist auch nicht mein Freund.

Ganz im Gegenteil. Wenn es um die beiden geht: Bushido hat in den letzten Jahren immer wieder gegen mich geschossen, er [Arafat] hat immer probiert die Wogen zu glätten und war eigentlich cool. Deswegen, das sollte nicht so rüberkommen und ich hab auch kein Problem das zu sagen.

Meinung zu 31ern:

Nichtsdestotrotz finde ich, dass diese Sache allgemein.. Schutzgelderpressung, Unterdrückung, so ne Sachen im Deutschrap, gehen mit richtig auf den Sack. Ich mag das überhaupt nicht, ich find es auch nicht gut, dass dieses Thema immer größer wird, dass immer mehr Leute in diese Szene reinkommen und Rapper erpressen wollen und vereinnahmen wollen. (..) Ihr seid keine 31er wenn ihr probiert mit Polizei so ein Problem wegzubekommen.“

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