Nach Kool Savas – Motrip spricht über Xavier Naidoo
Xavier Naidoo
Xavier Naidoo stand in den letzten Wochen wieder vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Allerdings leider nicht wegen seiner Musik, sondern vielmehr wegen einigen fragwürdigen Äußerungen, die sich teils an fremdenfeindlichen Vorurteilen und am Vokabular der rechten Szene orientieren.
Kool Savas
Zahlreiche deutsche Rapper distanzierten sich seitdem deutlich von dem 47-Jährigen. Öffentliche Kritik gab es vor allem durch Nura, Hanybal und Jigzaw. Der meist erwartete Wort-Beitrag zu dem Thema stammte jedoch von Kool Savas, der als persönlicher Freund und Kollabo-Partner ein besonderes Verhältnis zu Xavier hat und den es besonders mitgenommen hat, solche Aussagen von seinem jahrelangen Freund zu hören:
„Ich hab versucht Kontakt aufzubauen, ich konnte ihn nicht sprechen. Ich wollte mit ihm sprechen, ich hab mit jemandem gesprochen aus seinem Umfeld darüber und habe denen meine Meinung soweit gesagt und hatte noch nicht die Gelegenheit von ihm direkt was zu hören, also dazu ist es noch nicht gekommen. (..)
Also das ist ja vollkommen abstrus schon, das ist vollkommen.. ja. (..) Diese Aussagen sind halt das, was man von den Rechten erwartet sonst. Wie gesagt, ich hab es von meinem Vater erfahren. Er hat mich darum gebeten, mich da klar von zu distanzieren und wie gesagt, mein Vater hat noch nie was dazu [seine Musik] gesagt. Und das war hart für mich.“
Motrip
Jetzt äußert sich auch Rapper Motrip zu den Aussagen von Xavier. Der Aachener macht gerade durch seine Teilnahme an der Sendung „Sing meinen Song“ von sich reden und begeisterte die Zuschauer zuletzt mit einer Neuinterpretation von Max Giesingers Hit „80 Millionen“. In seiner Version des Songs beschreibt er eindrücklich und emotional die Flucht seiner Familie aus dem Libanon nach Deutschland.
Aufgrund der Thematik seiner Cover-Version und aufgrund des Fakts, dass Xavier Naidoo in den letzten 3 Staffeln der Sendung als Gastgeber fungierte, spricht Motrip nun darüber, ob er an der Sendung auch teilgenommen hätte, wenn Naidoo weiterhin ein Teil des Formats gewesen wäre.
Der Weser-Kurier zitiert ein Interview der Nachrichten-Agentur Teleschau mit dem Rapper, der verriet, dass Xavier Naidoo einer seiner Lieblingskünstler in Deutschland ist. Ob er aber auch mit ihm an der Sendung teilnehmen würde, ist für den 32-Jährigen zumindest fraglich. Ihn beschäftigt vor allem die Frage, ob er sich die Aussagen von Xavier womöglich zueigen macht, wenn er in der Sendung neben ihm zu sehen wäre:
„Ich bin kein Anwalt und kein Menschenrechtler, ich habe nur mein sensibles Bauchgefühl, und das hat zuletzt Alarm geschlagen. (..) Es ist da einfach ein schmaler Grat zwischen Meinungsfreiheit und Schutz von Minderheiten betreten worden. (..) In Anbetracht der aktuellen Geschehnisse hätte ich wahrscheinlich meinen Anwalt gefragt: ‚Kann man das machen und man selbst sein, oder vertritt man eine bestimmte Meinung, wenn man dabei ist?'“
(Quelle: Teleschau)
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