Woran liegt es, dass Glücksspiel so präsent ist in der Rap-Szene?
Egal, ob Samra, Olexesh oder Bausa. Alle stellen in ihren Texten und Videos auch Erfahrungen auch dem Glücksspielbereich dar. Und die 3 Rapper sind hierbei nur die Spitze des Eisbergs. Eine Vielzahl von Rappern hatten dieses Thema in ihrer Kunst behandelt. Daraus lässt sich zurückführen, dass diese Rapper auch ihre Erfahrungen mit Glücksspiel im echten Leben gemacht haben. Wahrscheinlich haben sie auch insgesamt hohe Verluste in diesem Bereich gemacht. Trotzdem erwähnen sie oftmals das Glücksspiel und das auch nicht selten sehr positiv. Das schnelle Geld hat natürlich auch einen Reiz. Insbesondere in Online Casinos wie beispielsweise Casumo locken oft attraktive Bonus-Angebote, entweder via Einzahlung oder mit Codes wie unter diesem Link. Aber wieso geht es so oft um Glücksspiel in der Rap-Szene und wo lagen die Berührungspunkte der Rapper mit diesem Bereich?
3 Entwicklungsphasen der Spielsucht
Dazu sollte erst einmal die Frage beantwortet werden, wie in der Theorie der Weg zur Spielsucht von statten geht. Hierbei werden oft 3 Phasen beschrieben, welche durchlebt werden.
Die erste Phase beschreibt das positive Anfangsstadium. Durch erste Gewinne im Glücksspielbereich werden zum ersten Mal positive und euphorische Erfahrungen gesammelt. Diese werden in der Folge allerdings nicht dem Glück zugeordnet, sondern der Betroffene schreibt sich selbst ein gewisses Können zu. Das Selbstbewusstsein wird hierbei gesteigert und es entsteht eine Bereitschaft zum Spielen.
In der Phase lernt die Person dazu eine Reihe von anderen Spielsüchtigen kennen. Der Kontakt intensiviert sich und die Szene wird einem vertrauter.
Die zweite Phase wird auch Verlustphase genannt. Die Einsätze werden höher und dadurch auch die Verluste. Um diese auszugleichen, spielt der Betroffene immer mehr in der Hoffnung auf Erfolg. Zeitgleich nimmt das Glücksspiel einen höheren Standpunkt im Leben. Bei schlechten Tagen wirkt sich die Laune auch auf Freunde, Lebenspartner und die Familie aus. Auch die finanziellen Probleme zwingen den Betroffenen zu immer mehr Lügen.
Die dritte Phase ist die Suchtphase. Die Kontrolle über das Spiel wurde komplett abgegeben und das verfügbare Geld fließt zum hohen Teil direkt ins Glücksspiel. Auch die Gewinne fließen direkt zurück. Glücksspiel wird zum Mittelpunkt des Lebens und etliche Probleme gehen damit einher.
Erste Kontaktpunkte
Viele Rapper haben diese Phasen wahrscheinlich durchlebt oder befinden sich noch in einer dieser Phasen. Das Problem sind allerdings die ersten Kontaktpunkte zum Glücksspiel. Keiner der Betroffenen ist wahrscheinlich grundlos in eine Spielothek gegangen um sein Glück zu testen. Meistens sind es hingegen neue Freunde gepaart mit anderen persönlichen Problemen, die einen das Glücksspiel näherbringen. Da findet sich bereits eine mögliche Antwort, wieso das Glücksspiel-Thema in der Rap-Szene so präsent ist. Die meisten Rapper stammen aus schwierigen oder sogar kriminellen Umfeldern. Die Jugend und die Zeit danach waren oftmals nicht sehr einfach und von vielen Problemen geprägt. Häufig gab es auch ein finanzielles Problem, mit dem die Rapper im Konflikt standen. So brachten neue Freunde oder Bekannte die Rapper wahrscheinlich in die Bredouille, da sie diese in jungen Jahren in Spielotheken und Sportwettenfilialen eingeführt haben. Durch die verzweifelte Lage schien das große, schnelle und direkte Geld eine geeignete Lösung zu sein den persönlichen und finanziellen Nöten zu entfliehen. Durch erste Gewinne würde folgend dann die erste Phase der Sucht eintreten. Der restliche Verlauf dann folgen.
Das schnelle Geld
Neben Kriminaliät, Glücksspiel und Co thematisieren Rapper häufig die Unlust ggü. normalen Arbeitsplätzen und den normalen Bildungsweg. Als erfolgreiche Rapper konnten sie diesen natürlich auch umgehen. Doch auch vorher verdienten sie ihr Geld, laut eigenen Angaben, zumeist auf dem kriminellen Weg. Je nachdem wie erfolgreich jemand in diesem Bereich ist, kann diese Person ziemlich viel Geld verdienen innerhalb kürzester Zeit. Aber auch schon im kleinen Bereich ist der Stundenlohn meist weit über den Stundenlohn eines durchschnittlichen Arbeitnehmers. Auf der Gegenseite steht dementsprechend das Risiko dabei erwischt zu werden. Auch Konflikte und körperliche Auseinandersetzungen sind häufig die Folge. Der hohe Verdienst hat also auch seinen Preis. Wenn sich die Rapper in ihrer kriminellen Karriere allerdings daran gewöhnt haben, ist die Entfernung zum Glücksspiel nicht mehr soweit. Erstens sind in Rotlichtvierteln unzählige Angebote an Glücksspielformen. Während in der Nacht die restlichen Läden schließen, bleiben diese meist weitaus länger auf. Zudem hat das schnelle Geld einen anderen Wert als der Lohn am Ende des Monats. Also neigten die Rapper auch eher dazu dieses schnelle Geld auszugeben. Dazu kommt der Reiz des Glücksspieles aus dem eingenommenen Geld noch wesentlich mehr zu machen. Und das alles in kürzester Zeit.
Kriminalität
Zwar wurde dieser Punkt bereits öfters angerissen, trotzdem ist er so relevant, dass er nochmals im Einzelnen beleuchtet werden sollte. Glücksspiel und Kriminalität haben eine Reihe von Überschneidungspunkten. Wie bereits erwähnt, lässt sich bei Beiden schnelles Geld verdienen, sind sie geographisch ähnlich positioniert und bringen beide ein gewisses Risiko mit sich, welches aber belohnt werden kann.
Es scheint also ein Zusammenhang zwischen den beiden Punkten zu geben. Vielleicht ist es für kriminelle Leute auch ein Ort, wo das Risiko und das schnelle Geld in einem legalen Umfang angeboten wird. Es ist kein ständiges Umgucken nötig, da soweit der Spieler Volljährig ist, kein illegales Handeln besteht.
Anti-Alles
Bushido hat damals den Trend gesetzt „Anti-Alles“ zu sein. Also gegen alle Werte, die sich das System in dem wir Leben so wünscht. In der Folge wurde dieser Trend als „cool“ angesehen. Glücksspiel gehört eindeutig auch zu solch einem umstrittenen Thema. Der Durchschnittsbürger distanziert sich in der Regel zumeist von solchen Dingen.
Es ist also auch gut möglich, dass einige Rapper dem Glücksspiel extra einen solch hohen Wert geben, da es perfekt in diese Schiene passt. Es ist auf eine gewisse Weise provokant. Und genau diese Provokation gegenüber dem Normalen ist ein wichtiger Teil des Rap-Kosmos. Folgend ist es also einleuchtend, wieso dem Thema eine Vielzahl von Rappern große Aufmerksamkeit schenkt.
Glücksspiel schenkt Adrenalin und Geborgenheit
Im Glücksspielbereich kann bei hohen Einsätzen bei Sportwetten oder bei Freispielen in der Spielothek auch eine Menge an Adrenalin ausgeschüttet werden. Da man bei einigen Rappern das Gefühl hat, dass sie wahre Adrenalinjunkies sind, könnte auch dieser Punkt sie reizen. Dies bestätigt sich in den oftmals waghalsigen Aktionen, welche man tagtäglich von den Rappern mitbekommt.
Auf der anderen Seite schenkt einem das Glücksspiel, zum Beispiel in einer Spielothek, aber auch Geborgenheit. Während des Spielprozesses ist es möglich von allem abzuschalten und sich ggü. allem zu distanzieren. Zudem werden die Bekanntschaften oftmals zu richtigen Freunden, da sie die gleichen Probleme und somit Verständnis zeigen können.
Glücksspiel-Präsens in der Rap-Szene
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Weg zum Glücksspiel bei jedem Rapper anders ausgesehen haben mag. Trotzdem wird er von vielen in den Texten verarbeitet und gelangt somit zu den Hörern. Wichtig ist dabei der erste Kontakt, welcher einen dann die 3 Phasen der Spielsucht durchlaufen lässt. Dieser kann durch verschiedenste Situationen entstehen. Auf jeden Fall ist dieser meistens ausschlaggebend. Zudem spielt das schnell zu gewinnende Geld eine Rolle, die kriminellen Handlung und die Anti-Alles-Attitüde. Da die meisten Rapper aus ähnlichen Bereichen kommen, hinsichtlich des ursprünglichen Wohlstandes oder der Wohngegend, macht es in der genaueren Betrachtung auch einen Sinn, dass der Weg von vielen beim Glücksspiel keinen Halt gemacht hat.