Neben 1,5 Jahre Haft – Gzuz muss 500.000 Euro Strafe zahlen

1,5 Jahre Haft

Vor wenigen Augenblicken wurde das Urteil gegen 187-Rapper Gzuz gesprochen: 18 Monate muss der 32-Jährige in den Knast. Der Richter faltete ihn und seinen Anwalt noch bei der Urteilsverkündung wegen seines Verhaltens vor Gericht zusammen:

„Man muss doch die Frage stellen: Wer, wenn nicht sie, gehört in den Knast) (…) Sie sind ein Sozialrüpel und missachten die Regeln. Sie meinen mit Geld alles regeln zu können. (…) Sie haben in den letzten Jahren alle Warnungen missachtet. Sie generieren sich als Gangster-Rapper und nun landen sie im Gefängnis.“

500.000 Euro

Doch es bleibt nicht nur bei der Freiheitsstrafe von 18 Monaten. Neben dem Entzug seiner Freiheit trifft den Rapper auch auf finanzieller Ebene eine ziemlich empfindliche Strafe. So soll Gzuz zusätzlich dazu eine Geldstrafe von insgesamt 510.000 Euro bezahlen.

Diese setzte sich aus 300 Tagessätzen á 1700 Euro zusammen. Das bedeutet: Alles was er im letzten Jahr Netto verdient hat, büßt er durch seine Verurteilung ein. Ein Tagessatz ist für jeden unterschiedlich und bemisst sich am Nettoeinkommen des Verurteilten. Demnach schätzt der Richter das monatliche Einkommen von Gzuz auf etwas mehr als 50.000 Euro und lässt ihn dieses 10 Mal blechen.

In diesem Zusammenhang liefert der Richter auch ein Statement zur aus seiner Sicht desolaten Vorstellung des Anwalts von Gzuz. Anwalt Christopher Posch soll selbst zu verschulden haben, dass die Strafe um 210.000 Euro höher ausgefallen ist, als ursprünglich geplant:

„Wenn Ihr Verteidiger besser vorbereitet wäre, dann wäre ihre Geldstrafe um 210.000 Euro niedriger! Sie (Christopher Posch) haben in diesem Verfahren Schiffe-versenken gespielt, aber den Einzigen, den sie versenkt haben, ist ihr Mandant.“

Hintergrund dieser Aussage ist die vorangegangene Diskussion um das Einkommen von Gzuz. Dies schätzte der Richter zunächst auf 30.000 Euro im Monat. Posch wollte diesen Schätzung senken, wodurch sich der Richter überhaupt erst dazu gezwungen sah, sich die Finanzunterlagen von Gzuz anzusehen. Dadurch kam er zu dem Schluss, seinen angesetzten Tagessatz auf 1700 Euro zu erhöhen.

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