„Wir haben eine Woche vorher gesprochen“ – Asche spricht im Interview über Mois

Asche

Die meisten dürften inzwischen mitbekommen haben, dass Asche gestern ein 22-minütiges Interview auf russisch gegeben hat. Damit konnte er den Vorwurf von Mois widerlegen, kein russisch zu sprechen. Inhaltlich erklärt er darin der russischsprachigen Community, was in den letzten Tagen zwischen ihm und Mois geschehen ist und weshalb das Thema Tschetschenien zurzeit so groß ist in der deutschen Rapszene.

Abgesehen davon liefert er aber auch ein paar neue Infos, die er auf deutsch bisher noch nicht bekanntgegeben hat. Wir haben euch die beiden Teile zitiert, in denen Asche direkt über Mois spricht. In der ersten Passage erklärt er wer Mois ist und warum die beiden streiten. Im zweiten spricht er darüber, weshalb Mois ihn seiner Ansicht nach zerstören will und verrät, dass die beiden eine Woche vor dem ersten Video des Keller-Chefs noch gesprochen habe.

Asche erklärt den Beef

Interviewer: „Ich möchte zu dem Thema zurückkommen, durch das du auf die Idee gekommen bist, über deine Lebensgeschichte zu rappen. Du hast angefangen über deine Herkunft zu reden, nachdem du in einen Konflikt mit dem Blogger Mois geraten bist. Was ist da genau passiert und wer ist diese Person?“

Asche: „Er ist ein deutschsprachiger Blogger, der aus Österreich hergekommen ist. Er hat ein 20 – 25 minütiges Video gegen mich gemacht und in Frage gestellt, weshalb ich gesagt habe, dass ich Tschetschene bin und über den Krieg und den Schmerz rappe. Er meinte, dass ich darüber nicht sprechen dürfe, weil ich in Polen geboren bin, das habe ich ja erklärt. Für ihn bin ich ein Pole und darf seiner Ansicht nach nicht über dieses Thema sprechen. Als ich das Video gesehen habe, habe ich mich zuerst damit abgefunden, aber das Thema wurde sehr groß in Deutschland.

Weil Rap eine Musikrichtung ist, in der die Leute fordern, dass es absolut wahr ist wenn du etwas sagst. Wenn du sagst ‚Ich komme und bring dich um‘, dann wollen die das wirklich. Nur als Beispiel. Wenn dann ein Video auftaucht, in dem du wegrennst statt die andere Person umzubringen, ist deine Karriere vorbei. (…) Er wollte mit dem Video behaupten, dass ich nicht der bin, der ich sage zu sein. Und er wollte mich kaputt machen, meine Karriere beenden. Und das Lied das ich jetzt gemacht, war meine Antwort auf dieses Video. Weißt du, viele Rapper – in Deutschland, Frankreich, England, USA, auf der ganzen Welt – sagen, dass sie Gangster sind, mit Waffen schießen, Drogen verkaufen. Niemand fragt nach, ob sie es wirklich tun wenn sie sagen, dass sie 100 Kilo Kokain verkaufen. Und ich hab nichts davon behauptet. Ich hab nur gesagt: Das ist mein Blut, meine Herkunft und das ist der Schmerz des Krieges.“

Über Motive und Gespräch mit Mois

„In Deutschland gibt es nur zwei Rapper, die von sich sagen, dass sie Tschetschenen sind. Er und ich. Ich mache das schon 10 oder 12 Jahre, er hat erst vor zwei Jahren angefangen Musik zu machen. Was er macht ist mir vollkommen egal, was er sagt, was er anzieht ist für mich maximal uninteressant. (…) Er hat dieses Video gemacht, weil ich weiß, dass er gerne das Image des tschetschenischen Rappers hätte. Und es gefällt ihm nicht, dass ich diese Art von Musik mache und meine Musik besser ist als seine. Das ist ein normaler Prozess. Wenn ein anderer die Nummer 1 ist und du die 1 werden willst, musst du den anderen kaputt machen. Und er hat das versucht.

Aber ich glaube er hat nicht damit gerechnet, dass ich auf so eine Art und Weise antworten werde. Er hat vergessen, dass ich ebenfalls tschetschenisches Blut habe und dass ich zurückschlagen werde wenn er mich angreift. Und genau das hab ich gemacht. Er hätte mich auch anrufen können. Gerade einmal eine Woche vor der ganzen Sache haben wir noch gesprochen. Er sagte zu mir, dass er mir bei jedem Problem helfen würde und immer da sein werde wenn ich seine Hilfe benötige. Ich habe gesagt, dass das nicht sein muss. Ich mach meine Sache, du machst deine Sache. Wir müssen nicht im Internet so tun als wären wir Brüder oder beste Freunde.“

Hier seht ihr das Interview

Schreibe einen Kommentar