Bushido bricht während Zeugenaussage in Tränen aus

© Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)

Bushido

Es ist der 26. Verhandlungstag im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und schon wieder sitzt Bushido als Zeuge vor Gericht. Ein Bild, das mittlerweile zur Gewohnheit wird. Doch beim heutigen Prozesstag ist alles anders gewesen. Denn bei seiner heutigen Aussage behandelt Bushido ein Thema, das ihm offensichtlich extrem nahe geht und alle Gefühle aus ihm herausbrechen lässt.

Der Rapper spricht über die Schlussphase seiner Zusammenarbeit mit Arafat und einen Hinweis, wonach ein Säureanschlag auf seine Ehefrau geplant gewesen sein soll. Die Drohungen gegen seine Familie bewegten ihn letztendlich zur Aussage bei der Polizei, womit der gesamte Prozess losgetreten wurde, der drei Jahre später noch immer nicht beendet ist.

Der Beginn seines Polizeischutzes

„Man redet nicht mit der Polizei. Das war viele Jahre Teil meines Lebens. Man zeigt nicht an, verweigert die Aussage, zieht Aussagen zurück. Ich wollte alles verhindern, dass es so wird, wie es heute ist. Ich wusste, was passiert, wenn ich Arafat Abou-Chaker bei der Polizei belaste. Wenn dieser Seidenvorhang fällt, ist alles vorbei. Arafat Abou-Chaker wusste von unserem gemeinsamen Anwalt, dass ich bei der Polizei nichts gesagt hatte.“

Drohungen gegen seine Familie

„Aber im November 2018 merkte ich: Alles für die Katz’! Ich erfuhr, meiner Frau und meinen Kindern könnte etwas angetan werden. Abfangen, Säure ins Gesicht. Es gab einen unfassbar fürchterlichen Anruf meiner Frau. Wir verließen drei Wochen das Land. Das war der Anfang vom Personenschutz.“

„Eine Grenze war überschritten. Was nur mir passiert, kann ich runterschlucken, drauf geschissen. Ich rappe ‚F*** LKA!‘ und auf einmal passen diese Typen auf meine Frau und meine Kinder auf! (…) Dass ich geschwiegen habe… aus Angst, Ehre… viel Geld verdienen an Steuer und Staat vorbei… Ich hätte das früher beenden müssen… Ich war nicht fähig, weil ich die Scheiß Freundschaft mit denen eingegangen bin… Und da stehen Polizisten mit Maschinenpistole vor der Kita… Alles nur wegen mir.“

Trennung und Aussagen gegen Arafat

„Am 21. Januar 2019 habe ich meine Entscheidung revidiert und alles erzählt. (…) Ich habe meine Frau geschlagen, sie jahrelang belogen… ich habe den Scheiß geschluckt… mich als den krassesten Typen in der Öffentlichkeit dargestellt… der ganze Berg lastete fürchterlich auf mir… ich saß da monatelang, sagte nichts…

Und dann mündet das darin, dass meine Frau und Kinder bedroht werden! Mein ganzes Leben hatte dazu geführt, dass meine Kinder und meine Frau heute mit der Polizei durch die Gegend fahren. Ich sagte aus. Ich war offen und ehrlich und habe mich selber belastet.“

(Quelle: BILD)

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