Ess-Brechsucht – Maestro hat bis Januar 2020 an Bulimie gelitten

Maestro

Die meisten wissen von der gesundheitlichen Situation von Keller-Rapper Maestro. Der 29-Jährige leidet seit Jahren an verschiedenen Krankheiten und hat immer wieder mit gesundheitlichen Komplikationen zu kämpfen. Alleine an Corona erkrankte er zweimal, beide Male mit einem schweren Verlauf. Als er vor ein paar Monaten im Krankenhaus lag, erlitt er einen „leichten Schlaganfall“.

Aber die Krankengeschichte von Maestro reicht schon viele Jahre zurück. In seinem neuen Video packt der Rapper zum ersten Mal über seine Bulimieerkrankung aus, die ihn 20 Jahre lang verfolgt hat. Bulimie ist eine sogenannte „Ess- Brechsucht“, bei der man übermäßig viel isst. Um die erhöhte Nahrungsaufnahme „auszugleichen“, bringt man sich selbst zum kotzen um nicht zuzunehmen.

Maestro setzt ein starkes Zeichen in dem er öffentlich über seine Krankheit spricht und erklärt, wie dieses Verhalten zustande gekommen ist. Erst seit Januar 2020 hat er die Bulimie soweit unter Kontrolle, dass er seitdem nicht mehr gekotzt hat. Im gleichen Atemzug gesteht er aber auch, nach wie vor mit diesen Gedanken zu kämpfen.

Als Kind gehänselt

„Ihr alle wisst, was Bulimie ist. Und bei mir war das so, ich wurde in meiner Kindheit gehänselt für’s dick sein. Dick im Sinne von, ich war nicht ‚Fett‘, ich war dick. Ich war noch klein und ich wurde regelmäßig gehänselt. Warum? Weil ich war zuerst ganz dünn, dann hab ich zugenommen. Die kannten das an mir nicht. (…)

Und in der Grundschule und überall wurde ich gehänselt. Ich wollte nicht mehr dick sein, war nicht schön. Es hat mich psychisch gut auseinander genommen. Kinder haben so ekelhafte Art und Weisen so etwas rüberzubringen. Und als Kind versteht man nicht, warum man dünn sein muss. Ich hab das nicht verstanden. Was juckt die anderen das?“

Bulimie

„Und so fing ich an, abzunehmen. Aber nicht normal abzunehmen. Ich hab gegessen – und dann hab ich gekotzt. Weil ich mich nach dem Essen so schlecht gefühlt hab (…) das ich gekotzt habe. Was die Definition von Bulimie ist. Wusste ich aber damals noch nicht. Als Kind fing das an. Und das hat mich über 20 Jahre begleitet. Über 20 Jahre lang konnte ich das nicht sein lassen. (…)

Ich hab gekotzt, gekotzt, gekotzt, gekotzt. Dann hab ich aufgehört und zugenommen. Wurde gehänselt. Dann wieder angefangen, wieder Finger in den Hals, übergeben. Heimlich. Ich hab schon wenn wir essen gegangen sind, hat ich immer Feuchttücher in der Tasche. Weil ich wusste, danach werd ich – ganz normal, als ob es zum Essen gehört – ganz normal bin ich aufgestanden, zur Toilette gegangen. Nach jedem Essen, hin, kotzen, alles sauber machen, Gesicht waschen und wieder raus.“

Januar 2020

„Das hat meiner Gesundheit sehr geschadet. (…) Das war Januar 2020 glaub ich. Und dann hab ich für mich gesagt, vorbei. Ich mach das nicht mehr. Und es ist für mich sehr schwierig diese Balance zu halten, nicht zuviel zu essen und nicht zuzunehmen. Aber ich hab seit diesem Januar 2020 nicht mehr irgendwie den Finger in den Hals gesteckt und hab gekotzt oder sonst was.“

Hier seht ihr das Video

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