Das Label von Capital Bra und Nimo will 1 Milliarde Euro erhalten

Majorlabels

In den letzten Jahren buhlen die großen Majorlabels geradezu darum, die großen Künstler für sich zu gewinnen. Dafür gehen Branchen-Giganten wie Warner, Sony und Universal Music teilweise ein hohes Risiko ein. So werden enorme Vorschüsse gezahlt, um vielversprechende Newcomer zur Unterschrift zu bewegen. Wenn sie dann trotzdem nicht den großen Durchbruch schaffen, ist das Geld oft verbrannt.

Und auch um gestandene Künstler wird geworben. Immer wieder ist zu hören, dass Rap-Labels und einzelne Künstler Deals im Millionen-Bereich abschließen. Besonders im Deutschrap sind zuletzt viele große Künstler zu kleineren Vertrieben abgewandert. Dort erhalten sie für gewöhnlich einen größeren Share aus ihren Einnahmen. Dafür sind die Vorschüsse in der Regel geringer. Zwei große Beispiele dafür sind Kollegah und Bushido. Um dem entgegenzusteuern, nutzen große Labels ihre Finanz-Power und sind bereit, mehr Geld an die Künstler im Voraus zu zahlen. Bis ein Major dieses Geld wieder eingespielt hat, vergehen teilweise Jahre.

In einigen Fällen wird auch falsch kalkuliert und selbst große Acts können ihre Vorschüsse nicht recoupen. Gerade in den letzten paar Jahren, seitdem ein Übergang von physischen zu digitalen Produkten stattfindet, ist das finanzielle Gerüst der Musikindustrie im Vergleich zu den 90ern und frühen 2000ern relativ fragil.

Universal Music

Ein aktueller Bericht der Musikwoche zeigt nun einen interessanten Einblick darauf, wie ein Major wie Universal Music sich das leisten kann. Um den enormen Kapitalfluss im Musikgeschäft weiter aufrecht zu erhalten, will man nun 1 Milliarde Euro einsammeln. Dafür gibt der Konzern demnächst zwei Anleihen-Pakete in Höhe von jeweils 500 Millionen Euro aus.

Eine Anleihe ist nicht dasselbe wie eine Aktie. Man erhält keinen Anteil am Unternehmen selbst, sondern leiht dem Unternehmen Geld für einen vorher festgelegten Zeitraum. Über diesen Zeitraum erhalten Gläubiger eine bestimmte Menge an Zinsen.

Im Fall von Universal Music betragen die Zinsen für das erste Anleihen-Paket 3% für 5 Jahre. Das zweite Paket läuft über 10 Jahre und Gläubiger erhalten 3,75% Zinsen. Am Ende des Laufzeit erhalten die Gläubiger ihr Geld zurück. Im Prinzip nimmt Universal somit einen Kredit auf, ohne ihn bei einer Bank beantragen zu müssen. Gerade wenn Bankzinsen steigen, lohnt sich der Anleihenverkauf für den Konzern.

Hier seht ihr die Meldung

Musikwoche

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