Eko Fresh erklärt, wie das Ghostwriting für Bushido abgelaufen ist

Bushido

In den letzten Wochen wurde viel über die Schreibfähigkeiten von Bushido gesprochen. Kann der Deutschrap-Superstar schlechthin überhaupt selbst Songs schreiben – oder stammen seine gesamten Lyrics von anderen? Inzwischen ist hinlänglich bekannt, dass dem EGJ-Chef teilweise ganze Alben geschrieben wurde, ohne dass er einen substanziellen Anteil an den Lyrics hatte.

Ali Bumaye berichtete beispielsweise, wie Shindy seinem damaligen Labelchef das gesamte „Sonny Black“-Album geschrieben hat. Bushido sei nur ins Studio gekommen, um die Songs einzurappen. Auch Laas erklärte vor Gericht, für etwa 70% der Lyrics auf „Black Friday“ verantwortlich zu sein. Der Rest kam vom Shindy.

Animus dagegen zeichnete erst kürzlich ein anderes Bild von Bushido. Seinen Angaben nach sei der 44-Jährige durchaus in der Lage Raptexte eigenständig zu schreiben. In seinem Podcast erklärte er von gemeinsamen Studio-Sessions mit Bushido in New York, wo sein späterer Kollabo-Partner alleine mehrere Songs geschrieben und aufgenommen hat.

Eko Fresh

Jetzt äußert sich auch Eko Fresh zu diesem Thema zu Wort. In seinem Podcast „Fresh Family“ sprechen er und seine Frau Sahra über ihren Werdegang. Dabei kommt Eko erstmals auch auf seine Zeit bei Bushido zu sprechen. Nachdem er es jahrelang vermieden hat, ins Detail zu gehen und allzu viel zu verraten, liefert er jetzt zum ersten Mal detaillierte Einblicke.

Der Kölner gibt an, maßgeblich an „Staatsfeind Nummer 1“ beteiligt gewesen zu sein. Sowohl die Singles, als auch der Album-Titel stammen von ihm. Im Anschluss arbeitete er am legendären Album „Von der Skyline zum Bordstein zurück“. Für dieses Projekt war er von der Idee bis hin zu den Texten ganz allein verantwortlich. Bushido kam lediglich vorbei, um die Songs einzurappen. Alle weiteren Details hört ihr im Podcast von Eko Fresh und seiner Frau.

Eko Fresh über die Arbeit mit Bushido

„Der war ein cooler Typ, charismatischer Typ und der hat das ja auch gut gemacht. Aber was der nicht so gut konnte – und das konnte ich ja gut – das waren diese Lyrics und das war diese Inszenierung. (…) Ja, der war da schon bekannt. Aber es war aus meiner Sicht noch bisschen eckig alles. Auch vom Flow her und so weiter. Das war genau mein Gebiet sozusagen. Der kann schon schreiben, ich weiß nicht ob er das alleine geschrieben hat. (…)

Aber in meinem Gebiet war ich der Beste. Und ich hab sofort alle Fehler dran gesehen, das Potenzial dran gesehen was man da noch machen kann. Und das erste Mal hab ich das beim zweiten Album „Staatsfeind Nummer 1“ unter Beweis gestellt. Der hatte da 2 Wochen Knast und als er raus kam hatte ich sofort diese Vision vor Augen. Ey, du bist der Staatsfeind. (…)

Das nächste war dann wirklich, dann ist er komplett durch die Decke geschossen ist. Und das war auch das Album, wo ich auch ein bisschen Stolz bin. Ich glaub das ist auch sein erfolgreichstes und bekanntestes. (…) Bushido kam immer vorbei. Der kam sozusagen um nur einzurappen. ‚Von der Skyline zum Bordstein zurück‘.“

Hier hört ihr die Podcast-Folge (Ab 30min)

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