Kein Deutschrap – Mert teilt gegen 102 Boyz aus

Hiphop

Seit vielen Jahren herrscht eine Diskussion darum, wie weit sich der Begriff Hiphop dehnen kann. Heutzutage versuchen große Labels alles, um ihre Künstler als Teil der Hiphop-Szene zu positionieren und damit an der Coolness und dem Image des Rap-Szene zu partizipieren. Auch wenn weder die Musik, noch die Künstler selbst etwas mit Hiphop zutun haben.

Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen zwischen Rap und Pop, Indie, Rock, House oder Schlager immer mehr. Pop-Acts bauen seit einigen Jahren Rap-Passagen in ihre Songs ein oder kollaborieren mit Rappern und Rap-Produzenten, um sich selbst als „Urban“ bezeichnen zu können. Aber mindestens genauso lange bedienen sich klassische Rap-Künstler auch an anderen Musik-Richtungen.

„Kein Deutschrap“

Dennoch gibt es nach wie vor eine Bewegung von Rappern, die es ablehnen, dass Pop-Künstler in Deutschrap-Playlisten gelistet werden. Anfang des Jahres starteten Kollegah und Farid Bang eine Protestaktion. Dabei wies Farid Bang darauf hin, dass Vanessa Mai, eine Schlager-Sängerin, über ihm in der „Deutschrap Brandneu“-Playlist stand, obwohl sein Song auf anderen Plattformen der relevanteste Track der Woche war.

Selbst Apache 207 wird von einigen Rapkollegen nicht als Deutschrap-Künstler angesehen. Bonez MC erklärte bereits mehrfach, dass er Apache 207 als Künstler feiert, seine Musik aber nicht als Deutschrap ansieht. In eine ähnliche Kerbe schlug Capital Bra, als er erklärte, dass er Rapper ist, aber nicht jeder seiner Songs ein Rap-Song ist. Damit meint er primär seine Ausflüge ins Deep House oder in den Schlager.

Mert vs. 102 Boyz

Jetzt teilt Mert gegen eine Hiphop-Crew aus, die in der „Deutschrap Brandneu“-Playlist gelistet ist, seiner Ansicht nach aber nichts darin verloren hat. Die 102 Boyz sind eine Crew, die bereits seit 10 Jahren existiert. In den letzten paar Jahren haben sie sich musikalisch ein gutes Stück vom klassischen Rap entfernt. Das ist besonders in ihrer aktuellen Single hörbar.

Der Track „Hau ihn um“ erinnert vielmehr an einen Metal-Song. Selbst die Parts haben nicht mehr besonders viel mit einer Rap-Performance zutun und werden eher gegrölt statt gerappt. Die Stimmlage ist am ehesten mit Tony D vergleichbar. Mert ist der Ansicht, dass dieser Song in keiner Deutschrap-Playlist sein sollte. Gleichzeitig lässt er damit auch die lange Existenz der Crew außer Acht, die definitiv einen Hiphop-Background hat. Was denkt ihr, ist das noch Rap oder sollte man den Song nicht in der Deutschrap-Playlist aufführen?

Hier seht ihr es

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von DEUTSCHRAP STORIES (@deutschrap_stories)

Schreibe einen Kommentar